Vor dem Landgericht in Hamburg trifft TV-Persönlichkeit Verona Pooth auf Unternehmer Bolko Kissling. Im Mittelpunkt steht ein Lizenzvertrag, der ursprünglich als umfangreiche Kooperation geplant war, nun aber wegen offener Honorare zu einem Rechtsstreit geführt hat.
Verona Pooth steht mit Unternehmer Bolko Kissling vor Gericht
Im Sommer 2024 schlossen Pooth und Kisslings "Sneak Avenue GmbH" einen Vertrag, der mit 800.000 Euro plus bis zu neun Prozent Umsatzbeteiligung dotiert war. Pooth sollte zwei Jahre lang Mode-Kollektionen begleiten und präsentieren. Dafür folgten Fotoshootings, unter anderem in München, eine große Präsentation im Hamburger Görtz-Stammhaus sowie zahlreiche Werbemaßnahmen in den Filialen und auf ihren Social-Media-Kanälen.
Sie beschreibt den Aufwand deutlich gegenüber "Bild": "Bis nachts um 1 Uhr habe ich Sachen angezogen, wurde fotografiert." Und zur Präsenz in den Geschäften ergänzt sie: "Ein Plakat von mir war sogar 4 Meter groß."
Verona Pooth über plötzlichen Kommunikationsabbruch: "Keine Reaktion"
Gegen Jahresende sollte eine weitere Kollektion entstehen – mit direkter Mitgestaltung durch Verona Pooth, die gerade erst bei "The Masked Singer" für Aufsehen sorgte. Doch laut ihrer Darstellung kam es zu einem abrupten Kommunikationsstopp. "Ich habe Herrn Kissling etliche Nachrichten geschickt. Keine Reaktion. Ich stand die ganze Zeit bereit," sagt sie.
150.000 Euro wurden an sie überwiesen, weitere rund 60.000 Euro ließ sie pfänden. Ihre Anwälte Christian-Oliver Moser und Miriam Schlossarczyk klagten anschließend das restliche Honorar ein.
Unternehmen von Kissling ist insolvent
Kisslings Seite beruft sich auf die Insolvenz von Görtz, die den vorgesehenen Vertriebsweg für die Kollektionen entfallen ließ. Sein Anwalt nennt § 313 BGB (Störung der Geschäftsgrundlage) als Grundlage.
Richter Jakob Serra-Kleineidamm bewertet dies anders: Das wirtschaftliche Risiko liege klar bei Kisslings Unternehmen, was auch im Vertrag festgehalten sei.
Pooths Team bietet eine sofortige Vertragsauflösung an – im Gegenzug würden 300.000 Euro für die restliche Laufzeit entfallen. Kissling hält das für "aussichtslos" und fordert stattdessen, Pooth solle 30.000 Euro zurückzahlen.
Die Moderatorin weist das entschieden zurück: "Das ist unverschämt!"
Nun müssen beide Seiten im schriftlichen Verfahren weiter argumentieren. Die Entscheidung soll am 23. Januar fallen.
Offene Worte: Verona Pooth packt über TV-Gagen aus.