Französische Tageszeitung zerlegt Trumps Ukraine-Plan: „Zum Scheitern verurteilt“

Der jüngste Friedensplan der Trump-Regierung für die Ukraine stößt auf scharfe Kritik. Die französische Tageszeitung „Le Figaro“ bezeichnet den Vorschlag als „zum Scheitern verurteilt“. Besonders die Forderungen, die der Ukraine auferlegt werden sollen, sorgen für Unverständnis. 

„Man fragt sich, welche seiner Bestimmungen am absurdesten ist: Russland Gebiete zu überlassen, die es nicht erobert hat, die ukrainische Armee um die Hälfte zu verkleinern, auf jegliche militärische Hilfe des Westens, auf Langstreckenwaffen und auf Sicherheitsgarantien durch europäische Truppen zu verzichten?“, urteilt die Zeitung. „Selbst der Kreml scheint kaum daran zu glauben und hält sich zurück“, so die Einschätzung. 

Trump will Kiew schwächen

Die Zeitung stellt die Frage, ob US-Präsident Donald Trump wirklich glaubt, dass eine „Befriedung Europas“ durch die Schwächung der Ukraine erreicht werden könne. Der Plan würde Kiew faktisch der Gnade Wladimir Putins ausliefern. „Le Figaro“ betont, dass ein dauerhafter Frieden nur gerecht sein könne. Die aktuellen Rückschläge der ukrainischen Armee und die politische Krise in Kiew änderten nichts an dieser Grundvoraussetzung.

Wladimir Putin, Präsident Russlands
Wladimir Putin, Präsident Russlands picture alliance / TASS | Kristina Kormilitsyna

Selbst Republikaner zweifeln

Auch innerhalb der USA gibt es Zweifel an Trumps Ansatz. Der republikanische Senator Lindsey Graham, ein enger Verbündeter des Präsidenten, äußerte sich kritisch. Kein Plan werde funktionieren, solange Russland nicht überzeugt sei, dass die USA ihre militärische Unterstützung für die Ukraine ernsthaft fortsetzen. Diese Einschätzung teilt auch „Le Figaro“. Der Plan sei nicht nur unrealistisch, sondern gefährde auch die Stabilität in Europa.