Trumps neuer Geheimplan sorgt in der Ukraine für schlimme Befürchtungen

US-Präsident Donald Trump verstärkt seine Bemühungen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Laut dem "Kyiv Independent" treibt Washington derzeit einen neuen Friedensplan voran, der bei ukrainischen Vertretern bereits für Besorgnis sorgt. Der Plan wurde vom US-Sondergesandten Steve Witkoff entwickelt, der in direktem Kontakt mit hochrangigen russischen Verhandlungsführern steht. 

Ukraine soll Zugeständnisse machen

Ein Insider aus dem Büro des ukrainischen Präsidenten sagte dem "Kyiv Independent", dass der Plan von der Ukraine territoriale Zugeständnisse und den Verzicht auf bestimmte Waffensysteme erfordern könnte. 

Moskau soll demnach die Teile von Donezk und Luhansk bekommen, die es bislang nicht erobern konnte. Allerdings sollen sie demilitarisiert werden. Die südliche Frontlinie durch die Gebiete Saporischschja und Cherson soll weitgehend eingefroren werden.

Ukrainische Armee soll verkleinert werden

Zudem solle die ukrainische Armee verkleinert werden. Laut "Axios" hat die US-Regierung bereits Vertreter aus Europa und der Ukraine über die Vorschläge informiert. Die Ukrainer befürchten, dass Washington eine Position einnimmt, die sich den Forderungen Moskaus annähert.

In Moskau sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, es gebe zwischen Russland und den USA keine neuen Vorschläge für ein Kriegsende. Es gelte weiter, was von Kremlchef Wladimir Putin und Trump bei ihrem Gipfel in Alaska im August besprochen worden sei. Der neue Plan entspricht wohl weitgehend bekannten russischen Forderungen an Kiew.

Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin (Fotomontage)
Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin (Fotomontage) picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU | Presidential Office of Ukraine

Selenskyj trifft US-Militärdelegation

Vor dem Hintergrund der Berichte steht für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heute in Kiew ein Treffen mit einer US-Militärdelegation an. In Brüssel kommen unterdessen die EU-Außenminister zu Beratungen zusammen. Thema sollen etwa mögliche neue Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte zur Umgehung von Energiesanktionen sein.