Terror mit Ablaufdatum: Warum russische Angriffe im Februar ihre Wirkung verlieren könnten

Russland will mit der Zerstörung der ukrainischen Energieversorgung Kiew zu Konzessionen zwingen. Laut Kyrylo Budanow, Chef des Militärnachrichtendienstes der Ukraine, sei die Angst vor einem Kollaps des Energiesystems vor allem vor dem Winter ein starkes Druckmittel.

Budanow: Wirkung reicht nur bis Februar

"Die Drohung, unsere Energieversorgung vor der Winterzeit zu zerstören, hat maximale Wirkung – sowohl auf die ukrainische Gesellschaft als auch auf unsere westlichen Partner", sagte Budanow laut "RBC".  

Er betonte jedoch, dass dieser Einfluss zeitlich begrenzt sei und nur bis zum Winterende im Februar wirke. Daher versuche Russland, seine Forderungen zu einem Kriegsende nach seinen Bedingungen schnell vorzulegen, um diesen Zeitraum auszunutzen.

Ukrainische Stromversorgung angegriffen
Russland versucht die ukrainische Energieversorgung durch gezielte Angriffe auf Kraftwerke und Umspannwerke lahmzulegen. Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Russland greift fast täglich an

Erst gestern griff Russland mit 48 Raketen und 470 Drohnen verschiedene Energieanlagen in der Ukraine an. Die Schäden führen derzeit zu stundenweisen Stromausfällen im Land. Auch Wohngebäude wurden beschossen.

In Ternopil wurden zwei neunstöckige Häuser schwer beschädigt. Das eingeschlagene Geschoss wurde von der ukrainischen Luftwaffe als Marschflugkörper vom Typ Ch-101 identifiziert. Er sei von einem strategischen Bomber über russischem Gebiet gestartet worden.

Viele zivile Opfer russischer Luftangriffe

Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs mehr als 14.000 zivile Opfer in der Ukraine gezählt. Dabei handelt es sich nur um bestätigte Fälle, die tatsächliche Zahl liegt Schätzungen zufolge deutlich höher.