Die Junge Union "zeigt mehr Rückgrat als Grüne Jugend und Jusos zusammen"

Normalerweise sind die Jusos und die Grüne Jugend als Revoluzzer bekannt. Doch diesmal kommt der Widerstand von dort, wo man ihn am wenigsten erwartet hätte: 

Die Junge Union, einst als "Kanzlerjubelverein" verschrien, kennt beim geplanten Rentenpaket keine Gnade. 120 Milliarden Mehrkosten, rechneten sie auf dem Deutschland-Tag vor.

"Die haben dem Kanzler ganz schön Saures gegeben", sagt FOCUS-Kolumnist Jan Fleischhauer im Podcast "Der schwarze Kanal". 

"Die haben jedenfalls mehr Rückgrat bewiesen und Standfestigkeit als alle da von der Grünen Jugend und den Jusos zusammen", zollt Jan Fleischhauer der Jungen Union Respekt.

"Das schmutzige Geheimnis" in der Rentenfrage

Auf der JU-Veranstaltung folgte auch der eigentliche Moment der Entlarvung: Als Merz sinngemäß erklärte, dass die Kritik der Jungen Union zwar inhaltlich stimme, man sich aber nicht mit den Rentnern anlegen könne, wenn man Wahlen gewinnen wolle. 

"Das schmutzige Geheimnis ist, die Mehrheit des Elektorats sind 55 plus", so Fleischhauer weiter. Der Kolumnist zeigt auf, wohin dieses permanente Schielen auf die älteren Wähler führt: Immer mehr Geld fließt in die Rente, immer weniger bleibt für alle anderen politischen Entscheidungen übrig. Er verweist auf die Prognose der Wirtschaftsweisen, wonach 2030 "der gesamte Bundeshaushalt für Sozialleistungen, Verteidigung und Zinsen draufgehen wird" - und es dann "überhaupt gar keinen Spielraum für gar nichts mehr" gebe.

Während die Jugendorganisationen von SPD und Grünen laut auftreten, aber am Ende meist folgenlos bleiben, macht die Junge Union offenbar ernst. 

Und der Kanzler zeigte im direkten Schlagabtausch mit ihr, woran er seine Entscheidungen misst: nicht am Zustand des Landes, sondern an der Macht der ältesten Wählergruppe.