Trumps Penny-Beschluss sorgt für Chaos in Geschäften: "Uns fehlt Kleingeld!"

Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, die Produktion der Pennies einzustellen, führt bereits zu Verunsicherung und Problemen im US-Einzelhandel. Laut Reuters beklagen große Handelsverbände einen Mangel an klaren Vorgaben seitens der Regierung und des Kongresses. Viele Geschäfte runden deshalb nach unten, um Ärger mit Kunden oder rechtliche Probleme zu vermeiden und verlieren dadurch Geld.

"Jeder Händler, der Bargeld akzeptiert, ist davon betroffen", sagte Dylan Jeon, Direktor beim Handelsverband National Retail Federation (NRF). Zu dessen Mitgliedern zählen Großunternehmen wie Walmart, Target, Macy’s und Old Navy. In zahlreichen Regionen seien Pennies knapp, ohne dass sich ein eindeutiges Muster abzeichne, so die NRF. Besonders Filialketten im Schnell- und Einzelhandel mussten schnell reagieren.

Läden runden ab – oder bitten um Spenden

Die Convenience-Store-Kette Sheetz warnte in Filialen in Pennsylvania: "Die U.S. Mint wird keine Pennies mehr produzieren – uns fehlt Kleingeld!" Kunden werden gebeten, kontaktlos zu bezahlen, ihre Einkäufe aufzurunden (Spende an wohltätige Zwecke) oder Pennies gegen Getränke einzutauschen.

Auch Kwik Trip in Wisconsin rundet Barzahlungen konsequent auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag ab. Die Supermarktkette Kroger mit rund 2.700 Filialen bat ihre Kunden um "exaktes Wechselgeld". Selbst eine CVS-Filiale (eine der größten Apotheken- und Drogerieketten der USA) in Virginia veröffentlichte einen Aushang wegen "Penny-Knappheit". Das Finanzministerium reagierte bislang nicht auf Presseanfragen.

Gesetze bremsen Umstellung

Andere Länder wie Kanada, Australien oder Neuseeland haben ihre kleinsten Münzen längst abgeschafft. Dort wird bar auf fünf Cent gerundet, während elektronische Zahlungen weiterhin exakt bleiben. In den USA erschweren jedoch Verbraucherschutzgesetze einzelner Bundesstaaten (etwa in Kalifornien, New York oder Illinois) eine einheitliche Regelung. Sie verlangen bei Barzahlungen exaktes Wechselgeld, was Händler rechtlich in eine Grauzone bringt.

"Was wir jetzt brauchen, ist Klarheit über Rundungspraktiken – ob Händler auf- oder abrunden dürfen", forderte Jeon.

Handelsverbände drängen auf einheitliche Regeln

Ein Zusammenschluss von Tankstellen, Supermärkten und Reiseläden warnte den Kongress bereits: Ohne schnelle Regelung werde es bald "rechtlich schwierig, Bargeldtransaktionen in weiten Teilen des Landes ordnungsgemäß durchzuführen".

Love’s Travel Stops, mit über 640 Standorten in 42 Bundesstaaten, erklärte: "Wenn eine unserer Filialen keine Pennies mehr hat, wird das Wechselgeld beim Barverkauf zugunsten des Kunden angepasst – den Unterschied übernehmen wir."

Hintergrund: Teure Münze, kaum genutzt

Die Herstellung eines Pennies kostet rund 3,69 Cent – also mehr als sein Nennwert. Durch den Produktionsstopp rechnet die Regierung mit Einsparungen von etwa 56 Millionen Dollar pro Jahr. In Umlauf befinden sich noch rund 114 Milliarden Pennies, die laut Finanzministerium jedoch kaum genutzt werden. Der Penny war 1792 eine der ersten Münzen der U.S. Mint.

Kritiker nennen die Pennies ein überholtes Relikt: zu teuer, zu umständlich, zu nutzlos. Befürworter hingegen argumentieren, die Münze halte Preise stabil und diene oft karitativen Zwecken.