Ermittlungsverfahren gegen 36-Jährigen: Kriminalpolizei durchsucht Reichlinger Rathaus

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Die Kripo hat am Freitag Diensträume im Reichlinger Rathaus durchsucht. © Manuela Schmid

Das Reichlinger Rathaus ist am Freitagvormittag von der Kriminalpolizei durchsucht worden. Grund sind Ermittlungen gegen einen 36-jährigen Mann.

Reichling – Beamte der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck waren am Freitag in den frühen Morgenstunden in mehreren Diensträumen im Rathaus der Gemeinde Reichling zugegen – die Durchsuchung sei „in enger Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Augsburg“ erfolgt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Ziel der Aktion sei „das Auffinden von Beweismitteln in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ gewesen, hieß es in der Mitteilung. Der Tatverdacht richte sich gegen einen 36-jährigen Mann, dessen Privaträume ebenfalls durchsucht worden seien.

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Gegen wen genau sich der Verdacht richtet, dazu konnte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auf Nachfrage unserer Zeitung keine weiteren Informationen herausgeben. Bestätigt wurde auf die Anfrage der Redaktion hin lediglich, dass sich die durchsuchten Privaträume des Tatverdächtigen im Landkreis Landsberg befänden.

Bei den Durchsuchungen konnten elektronische Geräte und Datenträger sichergestellt werden, die nun kriminaltechnisch ausgewertet werden. „Die Ermittlungen dauern an, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren Auskünfte erteilt werden können“, erklärte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord und wies ausdrücklich auf die geltende Unschuldsvermutung hin.

Bei der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes handelt es sich laut Strafgesetzbuch um eine Straftat. Darunter fällt beispielsweise, wer „das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt oder eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.“ Im Fall einer Verurteilung droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bei Amtsträgern.

Auch Reichlings Bürgermeister Johannes Hintersberger konnte sich am Freitagnachmittag auf Nachfrage der Heimatzeitung nicht zu dem Vorfall äußern. Er sei nicht im Dienst, erklärte der Bürgermeister und bestätigte, dass er noch im Krankenstand sei. Hintersberger war bereits in der jüngsten Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag von seinem Stellvertreter, Vizebürgermeister Bernhard Pössinger, vertreten worden. Hintersberger und seine Frau haben nach eigenen Angaben Corona in einem schwereren Verlauf. Die Ehefrau des Bürgermeisters wird derzeit im Klinikum behandelt.