„Riesengefahr“: Bauausschuss entsetzt über Schwarzbau in Wartenberg

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Erhitzt die Gemüter: der Schwarzbau an der Badstraße in Wartenberg. © Klaus Kuhn

Ein Schwarzbau sorgte in der Sitzung des Wartenberger Bauausschusses ein weiteres Mal für Kopfschütteln. Daran änderte auch ein Vor-Ort-Termin nichts. Besorgt ist nicht zuletzt ein Nachbar.

Wartenberg – Kleinlaut gestand der Bauherr: „Ja, ich habe schwarzgebaut“, und so manches Mitglied des Wartenberger Bauausschusses rümpfte die Nase. Zur Stimmung beim Ortstermin am Montag an der Badstraße passte auch das Drumherum: Dunkelheit, Kälte, Nieselregen.

Schon zum zweiten Mal befasste sich der Ausschuss mit dem Antrag auf Dachgeschossausbau sowie Neubau von Carport und Stützwand. Wie berichtet, wurde ohne Genehmigung losgelegt. Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) merkte an: „Mauern sind bis zu zwei Metern Höhe genehmigungsfrei. Das sind auf alle Fälle über zwei Meter. So hohe Mauern haben wir in Wartenberg nie gewollt.“

In der Beratung kam auch heraus, dass der Bauherr mittlerweile den zweiten Planer hat. Wie zu hören war, hatte der erste noch sechs Stellplätze eingezeichnet, die so gar nicht nötig gewesen wären. Zusammen mit der Stützmauer habe man dann offenbar eine „große Lösung“ angedacht. Bei den Räten, die noch weitere Fragezeichen an der Baustelle ausmachten, sorgte das Ganze für Kopfschütteln.

Und dann ist da noch „die Riesengefahr“, so Pröbst, für den Oberlieger. „Wir hatten schon mehrere Hangrutsche“, betonte er. Und zum Nachbarn, schätzte Pröbst, gehe es zehn Meter hoch, bei einer Neigung von 80 Grad. „Die Planen rutschen jetzt schon runter, das übersteht den Winter nicht“, warnte Eduard Ertl (Neue Mitte). „Grundsätzlich muss jetzt sofort eine Sicherungsmaßnahme her.“

Die Sache sei schon bei der Aufsichtsbehörde, dem Landratsamt, erklärte Pröbst dazu, und die habe den Bau bereits eingestellt. Der Oberlieger, der vor Ort und dann in der Sitzung im Rathaus dabei war, müsse sich zivilrechtlich absichern, riet ihm Pröbst. Der Betroffene kündigte schon mal an, er werde einen Statiker einschalten.

Der fassungslose Ausschuss verweigerte einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Pröbst: „Das war eines der Highlights der letzten fünf Jahre. Also in negativer Hinsicht.“