Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) wünscht sich mehr sensible Männer in der Politik. Angesprochen auf Medienberichte, denen zufolge ihn Kanzler Friedrich Merz (CDU) vor der Unionsfraktion als „sensibel“ bezeichnet hatte, sagte Klingbeil der „Bunten“: „Er wollte damit seinen Parteifreunden sagen, dass dauerhafter Streit niemandem guttut. Natürlich wird das dann gleich ins Lächerliche gezogen, aber wir beide wissen, wie es gemeint war.“
„Ich wünsche mir mehr sensible Männer in der Politik“
Klingbeil ergänzte: „Ich wünsche mir im Übrigen mehr sensible Männer in der Politik, die mitfühlen und verstehen. Breitbeinig und bollerig, das ist von gestern.“ Er schäme sich auch nicht dafür, dass ihm bei einem Besuch in der Ukraine Tränen in die Augen geschossen seien. „Politiker dürfen zeigen, dass sie sensibel sind und keine emotionslosen Maschinen“, sagte Klingbeil. „Das ist doch menschlich.“
Klingbeil sieht gutes Verhältnis zu Merz
Das Verhältnis mit Merz bewertete Klingbeil gegenüber der „Bunten“ als positiv: „Ich arbeite sehr gerne und vertrauensvoll mit dem Kanzler zusammen. Wir telefonieren fast jeden Tag und stimmen uns eng ab. Ich schätze ihn.“
Noch vor wenigen Tagen kam es zu Unstimmigkeiten zwischen Merz und Klingbeil. Im Streit um das Rentenpaket der Bundesregierung hat der SPD-Chef und Bundesfinanzminister ein Machtwort gesprochen und weitere Änderungen ausgeschlossen - ausgerechnet während Merz bei der Jungen Union zu Besuch war und sich dort für die Pläne rechtfertigen musste.