Bis zu 3,5 Prozent aufs Tagesgeld: Diese Banken zahlen jetzt die höchsten Zinsen

Banken liefern sich derzeit ein regelrechtes Wettrennen um Sparer – mit Zinsen, die zum Teil deutlich über denen der vergangenen Monate liegen. Eine exklusive Verivox-Auswertung für FOCUS online zeigt, dass sich ein Wechsel für viele schnell auszahlen kann.

Für die Analyse wurden drei Kategorien unterschieden: marktweit höchste Zinsen, Angebote von Banken aus wirtschaftlich starken Ländern mit Top-Bonität sowie Angebote mit deutschem Einlagenschutz.

Bis zu 3,5 Prozent aufs Tagesgeld – und erstmals Inflationsausgleich für Bestandskunden

Beim Tagesgeld ist der Wettbewerb momentan besonders hoch. Die durchschnittlichen Zinsen liegen laut Verivox-Chef Oliver Maier seit Wochen stabil bei 1,28 Prozent – an der Spitze des Marktes aber deutlich darüber.

Top-Angebote im Überblick

Marktweit:

  • BforBank zahlt Neukunden 3,5 Prozent für drei Monate; danach gilt der reguläre Satz von ein Prozent. Die Einlagen sind bis 100.000 Euro über die französische Einlagensicherung abgesichert.

Unbefristete Bestandskundenzinsen: 

  • Ferratum (Multitude Bank) aus Malta bietet 2,9 Prozent – dauerhaft und für Neu- sowie für Bestandskunden. 

Mit deutscher Sicherung:

  • Die Varengold Bank liegt mit 2,3 Prozent an der Spitze.

 

An der Marktspitze werben aktuell sechs Anbieter mit Zinssätzen von 3,0 Prozent oder mehr um neue Kunden. Maier betont, dass diese Konditionen meist zeitlich begrenzt sind. Deshalb lohnen sie sich vor allem für flexible Sparer, die bereit sind, ihr Geld gelegentlich umzuschichten.

Zugleich hebt er hervor, dass auch konservativere Sparer profitieren können: „Doch auch, wer das nicht möchte und auf hohe Bestandskundenzinsen achtet, kann mit den Top-Angeboten immerhin die laufende Teuerung ausgleichen. So verliert das Ersparte zumindest nicht an Wert.“

Tagesgeld: Zinsentwicklung im letzten Jahr
Tagesgeld: Zinsentwicklung im letzten Jahr Verivox

So sicher ist Ihr Geld 

Maier verweist zudem auf die Bedeutung wirtschaftlich starker Herkunftsländer der Banken: „EU-weit sind Sparanlagen bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.“
Anleger genießen demnach bei Instituten aus besonders wirtschaftsstarken Staaten mit sehr guter Bonität – etwa Deutschland, den Niederlanden, Österreich oder skandinavischen Ländern – einen besonders hohen Sicherheitsstandard.

Festgeld: Bis zu 2,85 Prozent – deutlicher Vorsprung gegenüber Sparkassen

Auch beim Festgeld zeigt sich ein großes Spannungsfeld zwischen Top-Angeboten und schwachen Standardkonditionen.

Festgeld 24 Monate

Marktweit:

  • Bis zu 2,85 Prozent – bei 10.000 Euro entspricht das insgesamt 570 Euro Zinsen.

Mit deutschem Einlagenschutz:

  • Top-Anbieter zahlen derzeit 2,45 Prozent.

Sparkassen:

  • Nur 1,46 Prozent im Schnitt – rund 200 Euro weniger Ertrag über die Laufzeit.

 

Festgeld 12 Monate

  • Marktweit: bis 2,81 Prozent
  • Banken mit deutscher Einlagensicherung: bis 2,4 Prozent

 

Festgeld bleibe laut Maier für den sicheren, mittelfristigen Teil des Vermögens eine sinnvolle Ergänzung. Aber: „Trotz der jüngsten Rücksetzer an der Börse bietet eine breit gestreute Aktienanlage langfristig weiter die höchsten Renditechancen.“

Er weist allerdings auch darauf hin, dass viele Standardangebote nicht ausreichen, um die Inflation auszugleichen. „Nur wer vergleicht und zu Banken mit überdurchschnittlichen Konditionen wechselt, kann Kaufkraftverluste vermeiden.“

Tagesgeld

  • BforBank: 3,5 Prozent für 3 Monate (Neukunden), danach 1 Prozent
  • Ferratum: 2,9 Prozent unbefristet für Neu- und Bestandskunden
  • Varengold Bank: 2,3 Prozent – höchster deutscher Bestandskundenzins

 

Festgeld (24 Monate)

  • Marktweit: bis 2,85 Prozent (≈ 570 Euro Zinsen bei 10.000 Euro)
  • Mit deutschem Einlagenschutz: bis 2,45 Prozent
  • Sparkassen: nur 1,46 Prozent

 

Einlagensicherung

  • EU-weit bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank
  • Höchster Sicherheitsstandard: Deutschland, Niederlande, Österreich, Skandinavien

Wechsel lohnt sich – besonders bei Sparkassen- und Altverträgen

Die aktuelle Auswertung zeigt:

  • Mit Tagesgeld-Angeboten an der Spitze lässt sich der Zinsertrag oft verdreifachen.
  • Festgeld bei Top-Anbietern bringt pro 10.000 Euro bis zu 200 Euro mehr als bei vielen Sparkassen.
  • Auch Bestandskunden finden inzwischen erstmals wieder deutsche Banken, die über zwei Prozent zahlen.

 

Da sich die Renditen zuletzt stabilisiert haben, ist der Zeitpunkt günstig, um mit einem Wechsel dauerhaft höhere Zinsen zu sichern – ohne Risiko und ohne Verlust an Flexibilität.