Als wäre das Tor-Festival gegen die Slowakei nicht schon Grund genug für eine deutsche Party in Leipzig gewesen, legte ein Debütant noch eine ganz besondere Note obendrauf.
Leipzig – Nach der Ungläubigkeit kam die pure Freude. Assan Ouédraogo traf, schüttelte den Kopf und konnte sich das Grinsen so rein gar nicht mehr verkneifen. Beim 6:0-Kantersieg gegen die Slowakei feierte der 19-Jährige ein absolutes Traumdebüt. Exakt und nur 114 Sekunden nach seiner Einwechslung – die alleine schon eine Geschichte wert gewesen wäre – traf er zum Endstand. Hier die Pressestimmen zum Spiel.
Und das an einem ganz speziellen Ort, denn Ouédraogo wechselte 2024 von Schalke 04 zu RB Leipzig, jubelte damit bei seinem „Heimspiel“. Mit 19 Jahren und 192 Tagen ist Ouédraogo laut Datendienst Opta der jüngste Debüt-Torschütze der deutschen Nationalmannschaft seit über 71 Jahren. Einst hatte ein gewisser Klaus Stürmer im Oktober 1954 im Alter von 19 Jahren und 68 Tagen bei seiner DFB-Premiere (Anm. d. Red.: 1:3 gegen Frankreich) getroffen.
Assan Ouédraogo trifft bei DFB-Debüt nach nur 114 Sekunden
Für Ouédraogo gab es Lob und Anerkennung von höchster Stelle: „Ich freue mich sehr, dass er gesund ist, er hat auch schon eine Leidenszeit hinter sich und musste durch manches Tal durch“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. ZDF-Experte und 2014er-Weltmeister Christoph Kramer schwärmte: „Er ist ein sehr, sehr guter Spieler, der vielseitig einsetzbar ist, der eine Dynamik hat, der eine Technik hat, der aber vor allen Dingen das Spiel versteht.“
Davon konnte Ouédraogo in seiner ersten Bundesliga-Saison kaum etwas zeigen, da er aufgrund von Verletzungen immer wieder ausfiel. Inzwischen hat er sich als Stammspieler in Leipzig durchgesetzt, was auch RB-Trainer Ole Werner begeistert: „Assan ist ein sehr klarer Junge mit wahnsinniger Physis. Er ist schlau, versucht Dinge umzusetzen und lernt schnell. Darüber hinaus ist er einfach ein guter Typ, der genau weiß, wo er hinwill.“
Final auf jeden Fall in die deutsche Nationalmannschaft. Dort avancierte er zum 21. Spieler, der in der Ära von Bundestrainer Nagelsmann sein Debüt feiern durfte. Aber was sagte eigentlich der gefeierte (Tor-)Debütant selbst? „Man versucht immer, das zu machen, was man kann, und das ist mir gelungen“, so ein bescheidener Ouédraogo. Der 19-Jährige weiter: „Dass es natürlich so gut läuft, hätte ich nicht gedacht.“ Um im Anschluss wieder grinsend in die Katakomben zu verschwinden. (rele)