Zabolotny hält überragend beim Gladiators-Sieg gegen Selb

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Die Fetzen geflogen sind am Sonntag in Erding: Die Gastgeber (dunkle Trikots) landeten beim Sieg gegen Favorit Selb einen Befreiungsschlag. © Christian Riedel

Nach sieben Niederlagen beenden die Erding Gladiators ihre Krise mit einem 3:1-Erfolg – 1100 Zuschauer erleben eine spannende Partie.

Erding – Eine bärenstarke Leistung boten die Erding Gladiators am Sonntagabend vor 1100 Zuschauern im Heimspiel gegen die favorisierten Selber Wölfe. Am Ende stand ein nicht erwarteter 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)-Sieg – und das Ende der Krise. Mann das Abends war Gladiators-Torwart David Zabolotny.

Keine Chance in Heilbronn

Nach der Länderspiel-Pause hatten die Erding Gladiators einen Neustart angekündigt, doch es war ein kapitaler Fehlstart. Bei den Heilbronner Falken lag die Mannschaft von Trainer Dominik Quinlan nach 55 Sekunden bereits 0:2 zurück, war chancenlos und kassierte eine deutliche 2:7 (1:4, 1:2, 0:1)-Niederlage.

Leon Meder stand noch keine Minute im Tor, da hatte er schon zweimal den Puck aus dem Netz holen müssen. Nach 38 Sekunden brachte Ritchie Heilbronn mit einem Schuss von hinter dem Tor, der von Meders Rücken über die Linie sprang, in Führung. 17 Sekunden später erhöhte Robin Just per Konter auf 2:0. Das 3:0 besorgte Niklas Jentsch mit einem Schuss von der blauen Linie, zwei Sekunden, nachdem die Gladiators nach einer Strafe wieder komplett waren (8.). Nur 71 Sekunden danach keimte bei Erding ein wenig Hoffnung auf. Nach einem Gestochere vor dem Tor der Falken kam der Puck zurück zu Verteidiger Markus „Beppi“ Eberhardt, der zum 1:3 traf. Aber nach einer guten Viertelstunde war der alte Abstand wieder hergestellt: Ein verdeckter Schuss von Verteidiger Lars Schiller schlug zum 4:1 ein.

Die Gladiators steckten nicht auf. In der 24. Minute war es Louis Trattner, der in Überzahl zum 2:4 abfälschte. Aber nur drei Minuten danach kam die Retourkutsche mit dem Powerplay-Tor von Thore Weyrauch zum 5:2 – zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe. Als Calder Anderson in der 33. Minute eine totale Konfusion in der Erdinger Abwehr zum 6:2 nutzte, war das die Vorentscheidung. Im Schlussdrittel setzte zunächst Ritchie in der 49. Minute relativ unbedrängt den Schlusspunkt zum 7:2. Aufregung gab es dann 28 Sekunden vor Schluss, als der Heilbonner Sebastian Hon nach einem Revanche-Stockschlag gegen Dennis Henter eine Spieldauerstrafe erhielt.

Die Gladiators hatten zuletzt siebenmal in Serie verloren, die Wölfe viermal – der letzte Sieg war beim 4:1 gegen Erding gelungen. Neben Neuzugang Daniel Weiß, ein 35-jähriger Routinier mit reichlich DEL-Erfahrung, stand auch der Landshuter Förderlizenzspieler Marcel Tabert im Selber Kader, der vor der Länderspielpause noch ein Spiel für die Gladiators bestritten hatte.

Das Spiel hatte noch gar nicht begonnen, da herrschte schon „Alarmstufe Rot“ in der Stadtwerke Erding Arena. Der Feueralarm wurde ausgelöst, die Halle wurde geräumt, und die Feuerwehr rückte an. Doch war es letztlich ein Fehlalarm, wie zu hören war, ausgelöst durch einen Raucher auf der Toilette, und die Partie konnte fast pünktlich beginnen.

Es war klar, dass der Favorit aus Selb die Initiative ergreift und Erdings Torwart David Zabolotny gleich alle Hände voll – also Fang- und Stockhand – zu tun hatte. Und er musste fast im Minutentakt seine ganze Klasse zeigen. Die Gladiators kamen dagegen nur selten vors Tor der Wölfe.

Aber dann hatten die Erdinger Überzahl und spielten das Powerplay diesmal wirklich echt gut. Pascal Steck war es schließlich, der nach Vorarbeit von Marc Schmidpeter zum 1:0 vollstreckte (11.). In den letzten Spielen war es oft so, dass die Gladiators nach einem Tor fast postwendend einen (oder gleich mehrere) Gegentreffer kassierten. Diesmal aber verteidigten die Gastgeber die Führung mit großem Einsatz und überstanden sogar zwei Strafzeiten unbeschadet, obwohl Selb mächtig Druck machte.

Im zweiten Drittel sahen die Zuschauer dann „Einbahnstraßen-Eishockey“, denn die Partie lief jetzt nur noch in Richtung Erdinger Tor. Die Wölfe schnürten die Gladiators regelrecht in ihrem Drittel ein, und Zabolotny stand jetzt unter Dauerbeschuss.

Die Partie wurde jetzt auch etwas ruppiger, und die Strafen häuften sich. Ausgerechnet in Unterzahl hatten die Gäste dann ihre größte Chance, doch Zabolotny war erneut nicht zu bezwingen (38.). So stand es auch noch 40 Minuten noch 1:0, und die Frage war, ob die Kraft der Gladiators reichen würde.

Auch im Schlussdrittel hielt der Sturmlauf der Wölfe an, die jedoch in der 44. Minute in einen Konter liefen, den Cheyne Matheson zum 2:0 abschloss. Doch Selb gab sich noch lange nicht geschlagen, und als Dominik Müller den Puck aus kurzer Distanz zum 1:2 ins Netz schob, war die Partie wieder offen (47.).

Selb rannte an und nahm schließlich den Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Doch dann war es Markus „Beppi“ Eberhardt, der sieben Sekunden vor Schluss den Puck zum 3:1 in leere Tor schlenzte.