Ski-Weltcup feiert noch nie dagewesene Premiere

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Erst Ende Oktober hat die neue Ski-Alpin-Saison begonnen, dennoch wurde im finnischen Levi bereits die erste geschichtsträchtige Premiere gefeiert.

Levi – So kann man in die neue Saison starten: Bereits am zweiten Weltcup-Wochenende im Ski Alpin der Herren sorgte Lucas Pinheiro Braathen für einen historischen Erfolg. Erstmals in der Geschichte feierte beim Slalom ein Brasilianer einen Weltcupsieg im Ski Alpin. Bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad im finnischen Levi erwischte der 25-Jährige einen Sahnetag.

Feierte eine historische Premiere: Lucas Pinheiro Braathen.
Feierte eine historische Premiere: Lucas Pinheiro Braathen. © Roni Rekomaa/IMAGO

Bereits im ersten Durchgang tanzte der gebürtige Norweger, der nach einem Zerwürfnis mit dem Ski-Verband seines Geburtslandes im zweiten Jahr für die Heimat seiner Mutter auf den Skiern steht, durch den Torewald und distanzierte seine Konkurrenz. Auch als Letzter im Starthaus ließ sich Braathen nicht beirren.

Braathen feiert ersten brasilianischen Sieg im Ski Alpin

Mit 0,31 Sekunden Vorsprung auf den französischen Olympiasieger Olympiasieger Clément Noel fuhr er seinen insgesamt sechsten Sieg bei einem Weltcup ein und schickte freudetaumelnd im Ziel einen Gruß in Richtung seiner Heimat: „Vamos, Brazil!“. „Ich bin gerade ziemlich überwältigt. Es war ein langer Weg mit schwierigen Entscheidungen, die ich bewusst getroffen habe – auch in Kenntnis der Folgen“, freute sich der 25-Jährige nach dem Rennen.

Was ihm zuvor gelungen war, konnte er nur „schwer in Worte fassen“: „Auf dem Heimflug werde ich darüber nachdenken. Es bedeutet mir als Mensch und Sportler sehr viel. Es gibt mir Vertrauen und Selbstvertrauen in die Entscheidungen, die ich jeden Tag treffe“, offenbarte der Brasilianer. „Ich hoffe, andere dazu zu inspirieren, sie selbst zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen, denn darin liegt das größte Glück.“

Zu feiern hatten allerdings auch die heimischen Fans: Als Überraschungsdritter beendete mit Eduard Hallberg ein Lokalmatador den Slalom auf dem Treppchen – und das, obwohl der 22-Jährige mit Startnummer 29 gestartet war. Dank eines tollen zweiten Laufes fing Hallberg unter anderem noch den deutschen Linus Straßer ab, der zur Halbzeit noch auf Platz vier lag. Letztendlich aber nach Problemen im zweiten Lauf durchgereicht wurde.

„Ein 15. Platz ist vielleicht nicht der Anspruch, aber es spiegelt nicht ganz wider, wie ich mich gefühlt habe und wie ich auch Ski gefahren bin“, konstatierte der 33-Jährige am Mikrofon des BR. Nach seinem Ausrüsterwechsel hatte der gebürtige Münchner bereits angekündigt, dass er wohl noch Zeit brauche.

So konnte Straßer dennoch ein positives Fazit ziehen: „Viel wichtiger war es, dass ich im Rennen mein Material gespürt habe und das hat sich alles sehr gut angefühlt. Ich weiß auch ganz genau, wo noch die Stellschrauben zu drehen sind, dass dann zwei komplette Läufe gut funktionieren.“ Für die weiteren deutschen Skifahrer Sebastian Holzmann, der sein Comeback nach Kreuzbandriss feierte, Anton Tremmel, Dominik Zerhoch (Debüt im Weltcup) und Anton Grammel war bereits nach dem ersten Lauf Feierabend. (mw)