Der US-Präsident legt eine Kehrtwende in dem Fall hin. In dem Skandal um Epstein war er zuletzt zunehmend unter Druck geraten.
Washington, DC – Der Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gab Donald Trump jetzt einen überraschenden Rat an seine Republikaner: Er empfahl den Abgeordneten seiner Partei, nun doch für die Veröffentlichung der Akten zum Fall Epstein zu stimmen.
Es sei an der Zeit, die Akten freizugeben, „weil wir nichts zu verbergen haben“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Hintergrund sind seit Monaten andauernde Forderungen – auch aus Teilen von Trumps Republikanischer Partei und seiner MAGA-Bewegung – alle Akten zum Epstein-Skandal zu veröffentlichen.
Trump und der Epstein-Skandal: US-Präsident macht unter Druck Kehrtwende
Trump bestreitet engere Beziehungen zu dem Sexualstraftäter. Jüngst veröffentlichte E-Mails und Dokumente legen allerdings das Gegenteil nahe. Zudem zeigen zahlreiche Videos und Fotos aus früheren Jahren die beiden Millionäre zusammen.
Im Wahlkampf versprach Trump, die Epstein-Akten vollständig offenzulegen. Weil dieses Versprechen seit seinem Amtsantritt im Januar jedoch nicht eingelöst wurde, steht der Präsident unter wachsendem Druck, vor allem vonseiten der Demokraten.
Was ist sind Fall Epstein, die Epstein-Akten- und Mails, und Trumps Rolle darin?
Der einflussreiche US-Multimillionär Epstein hatte über viele Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Dabei verging er sich auch selbst an seinen Opfern. Nach seiner Festnahme und Verurteilung als Straftäter starb der Finanzier aus New York 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt.
Epsteins plötzlicher Tod und seine breiten Kontakte in die amerikanische High Society lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Vor seiner Festnahme waren Prominente und Milliardäre bei ihm ein und aus gegangen - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Zu dem Fall gibt es umfangreiche Akten, aus denen bislang nur Auszüge bekannt sind.
Sollte das Repräsentantenhaus für die Offenlegung stimmen, müsste dann noch die andere Kammer im US-Kongress - der Senat - zustimmen. Und der US-Präsident müsste das Ganze unterschreiben. Ob es so weit kommt, ist unklar. (Quellen: dpa, AFP) (frs)