- Das vollständige FOCUS Briefing von Thomas Tuma, auf das sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Auf das Renten-Fiasko reagiert Merz mit beeindruckender Arroganz
Während sich viele Leser über die hohen Kosten, die gerechte Verteilung und die Zukunftsfähigkeit der Altersversorgung sorgen, steht vor allem Friedrich Merz als Kanzler im Mittelpunkt der Kritik – sein Führungsstil polarisiert. Die Reaktionen reichen von grundsätzlicher Skepsis an der aktuellen Rentenpolitik und deren Finanzierbarkeit über Vorwürfe gegen Merz' Entscheidungs- und Kompromissfähigkeit bis hin zu parteipolitischer Abrechnung zwischen Union, SPD und Koalitionspartnern. Die Forderung nach umfassenden Reformen, stärkere Kostendisziplin und ein gerechteres Sozial- und Rentensystem zieht sich durch viele Beiträge. I
Kritik an Rentenpolitik und Kosten
Einige unserer Leser äußern die Auffassung, dass das gesetzliche Rentenniveau von rund 48 % des Durchschnittsverdiensts kaum angemessen sei. Sie verweisen darauf, dass allein der Pflichtbeitrag zur Deutsche Rentenversicherung erhebliche Lebensarbeit abdecke, und sie sehen eine weitere Kürzung als Missachtung dieser Lebensleistung an. Tatsächlich beträgt das Rentenniveau – also die Relation von Rentenzahlung zu durchschnittlichem Einkommen – in Deutschland laut jüngsten Angaben etwa 48 %. Zudem zeigen EU-Weiten Daten: Die Durchschnittsbeträge für Alte im Vergleich zu Erwerbszeiten sinken tendenziell.
"Diese Rentendiskussion ist nahezu unerträglich. Es wird der Eindruck vermittelt, dass die Rentner bzw. die Fast-Rentner im Geld schwimmen und locker Abstriche wegstecken könnten. Tatsache dagegen ist, dass die mickrigen 48%, die wir hier als Rente noch bekommen, mit Ausnahme von Irland und Kroatien die niedrigste Rente der ganzen EU ist! Wer diese Armutsrente noch weiter kürzen will, der spuckt auf die Lebensleistung derer, die ihr Leben lang für dieses Land gearbeitet haben und nun im Alter unter die Armutsgrenze fallen! Es ist, harmlos ausgedrückt, absolut unverschämt und nicht akzeptabel, diese mickrige Rente noch weiter abzusenken!" Zum Originalkommentar
"Wenn es Herrn Merz so ernst damit ist, dass es mit der großen Rentenreform sofort weitergeht (einschl. der Beamtenpensionen), spricht nichts dagegen, dass das jetzt zu beschließende Gesetz 2031 endet und keine Folgekosten aufweist! Alles andere ist schon wieder eine Lüge am Wähler." Zum Originalkommentar
"Unser Rentensystem ist durch und durch marode und muss dringend grundlegend reformiert werden, das hätte eigentlich schon in den 1970er Jahren passieren müssen. Aber so lange jeder Dahergelaufene großzügig alimentiert wird, gibt es keinen Grund, bei der Rente zu sparen!" Zum Originalkommentar
Kritik an Merz und Führungskompetenz
Manche Kommentatoren richten sich gegen Friedrich Merz und stellen seine Eignung als Regierungschef infrage. Zahlreiche Leser kritisieren seinen Führungsstil als zu konfrontativ und zu wenig lösungsorientiert. Andere bemängeln mangelnde fachliche Stärke in zentralen Regierungsfragen und sehen seine öffentlichen Auftritte als Beleg für fehlende Souveränität.
"Merz kann es nicht und die SPD will es nicht. Abwählen." Zum Originalkommentar
"Merz wäre vielleicht ein guter Finanz- oder Wirtschaftsminister geworden, aber er kann kein Kanzler." Zum Originalkommentar
"Es ist tatsächlich beeindruckend, mit welcher Arroganz Merz sein Amt bestreitet - das hat er sich anscheinend von seinem Vorgänger abgeschaut. Mit Arroganz wird anscheinend Inkompetenz vertuscht…" Zum Originalkommentar
Kritik an Koalition und Parteienkonflikten
Weitere Leser sehen die Regierungskoalition in einem tiefen Macht- und Richtungskonflikt. Sie kritisieren fehlende Geschlossenheit, wachsende Spannungen zwischen Union und SPD sowie ein aus ihrer Sicht unscharfes Führungsbild. Der Rentenstreit wird dabei als Symbol einer breiteren Blockade beschrieben, die das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung weiter schwäche.
"Die Junge Union soll stark bleiben. Merz' Angebot einer schriftlichen Vereinbarung ist lachhaft. Merz sollte endlich dem SPD-Partner klar machen, wer was zu sagen hat!" Zum Originalkommentar
"Willkommen in der Ampel 2.0. Wenn man glaubte, es könne nicht mehr schlimmer kommen - hier sieht man es. Ich würde allen verantwortlichen Politikern empfehlen, endlich einmal zu sagen "Germany first". Denn Geld wird in Rekordhöhe abgeschöpft, um es danach mit vollen Händen für Gäste und rund um die Welt zu verteilen. Dümmer geht's nimmer." Zum Originalkommentar
"Schärfste Regierungskrise bisher. Merz in Not: Der Rentenstreit könnte den Kanzler in Rente schicken. 17. November 2025, JF Online. Es ist nicht der erste Koalitionsstreit, doch der Krach ums Rentenpaket ist so explosiv wie keiner vorher. Merz droht eine Niederlage durch die eigene Fraktion – inklusive dem Ende seiner Kanzlerschaft." Zum Originalkommentar
Kritik an Sozial- und Verteilungspolitik
Zudem werden die Verteilung staatlicher Mittel und die Belastung der sozialen Systeme aufgegriffen. So kritisieren Leser große Unterschiede zwischen gesetzlichen Renten und Beamtenpensionen und sehen darin ein Gerechtigkeitsproblem.
"Auf den Gedanken, dass die junge Generation zu spät in den Job kommt - wenn sie überhaupt arbeiten gehen - wird nicht diskutiert. Die Jungen reden über eine ungerechte Kostenverteilung - echt? Was wäre denn, wenn wir alle Kosten benennen würden? Wer wäre denn da der Verlierer? Kostenlos Abi machen, kostenlos studieren etc... Warum tragen nicht alle dazu bei, unsere sozialen Systeme zu retten, anstatt gegen Ältere zu hetzen. Man wird nicht drumherum kommen, alle mit einzubeziehen, sonst kracht alles zusammen." Zum Originalkommentar
"Wer selber Pensionen in sechsstelliger Höhe kassiert, dem sind die Rentner egal!" Zum Originalkommentar
"Ich finde, das System der Beamtenpensionen sollte man auch auf die normale Bevölkerung übertragen. Beamte sind mindestens doppelt so gut versorgt und zahlen nichts ein. Die Finanzierung des Pensionssystems ist sicher. Auch die jüngere Generation hat kein Problem damit." Zum Originalkommentar
Unterstützung für Junge Union und Reformforderungen
Viele Leser verbinden ihre Reformforderungen mit deutlicher Unterstützung für die Junge Union. Sie sehen in ihr die einzige Kraft innerhalb der Union, die klare Kante zeige und bereit sei, grundlegende Reformen anzugehen. Im Mittelpunkt steht die Forderung nach einem tiefgreifenden Umbau des Rentensystems: höhere Bemessungsgrenzen, ein späterer Renteneintritt, weniger Frühverrentung und langfristig ein einheitliches System für alle Erwerbstätigen.
"Die Junge Union soll stark bleiben. Merz' Angebot einer schriftlichen Vereinbarung ist lachhaft. Merz sollte endlich dem SPD-Partner klar machen, wer was zu sagen hat!" Zum Originalkommentar
"Hoffentlich bleibt die Junge Union hart." Zum Originalkommentar
"Die JU ist derzeit meine einzige Hoffnung plus der Gedanke, dass die Brandmauer irgendwann fällt. Ein immer weiter so darf es nicht geben. Wir gehen daran kaputt." Zum Originalkommentar
Kritik an Ausgaben und Prioritätenpolitik
Andere kritisieren die aus ihrer Sicht falschen Ausgabenprioritäten des Staates. Wiederkehrend ist der Vorwurf, die Regierung verteile Mittel zu großzügig ins Ausland oder in Bereiche wie Migration, Entwicklungshilfe oder Förderprogramme, während innenpolitische Aufgaben – etwa die Stabilisierung der Renten – zu kurz kämen.
"Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wir haben enormes Potenzial in der Volkswirtschaft, um die erforderlichen Milliarden einzusparen. Und da sind jetzt vor allem diejenigen gefordert, die dieses Gesetz vorantreiben #Bas#Klingbeil#Transferleistungen#Bürgergeld#Migration#NGO-Finanzierung#Entwicklungshilfe" Zum Originalkommentar
"Das Rententhema ist doch wieder nur eine Scharade, um vom Asylthema und der unseligen Aufrüstung abzulenken. Jede Rentenerhöhung bedeutet doch im Klartext lediglich 6-10 € pro Rentner, während die Milliarden ins Ausland oder für Asylkosten rausgeschleudert werden." Zum Originalkommentar
"Wir brauchen ein Deutschland First. Es kann nicht sein, dass Entwicklungshilfe, EU-Zahlungen usw. in alle Länder geht. Vielen geht es besser als uns. Deutschland muss an sich denken, die Bildung vorantreiben, Migration in den Griff bekommen und neue Technologien fördern. Sonst brauchen wir bald Leistung von den Ländern." Zum Originalkommentar
Sonstige Stimmen
Die übrigen Kommentare bündeln sehr unterschiedliche, meist grundsätzliche Reaktionen. Einige Leser mahnen mehr Verantwortungsbewusstsein bei Wahlen an und fordern eine nüchterne Abwägung politischer Entscheidungen. Andere verweisen auf traditionelle Haushaltsregeln und sehen im privaten Sparverhalten früherer Generationen ein Vorbild für staatliche Finanzpolitik.
"Einfach vorher nachdenken, wenn man in der Wahlkabine sitzt und sein Kreuzchen setzt. Dann kann man sich später das Jammern sparen." Zum Originalkommentar
"Sollte sich so verhalten wie mein Dad vor 60 Jahren: Wenn du kein Geld hast, musst du dafür sparen und arbeiten, du kannst nur das ausgeben, was du hast, nicht das, was du eventuell bekommen könntest, und nicht mit dem Geld zocken, wie die Rockefellers an der Börse." Zum Originalkommentar
Diskutieren Sie mit: Sorgt die aktuelle Rentenpolitik für mehr Gerechtigkeit oder droht eine wachsende Kluft zwischen den Generationen und gesellschaftlichen Gruppen?
Die Fakten am Morgen
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