Gestank, Säcke mit Kadavern: 3000 Kühe drohen auf treibendem Schiff qualvoll zu sterben

Vor der Küste der türkischen Stadt Bandirma im Marmarameer spielt sich seit Wochen ein trauriges Fiasko ab: Rund 2900 Kühe treiben dort zusammengepfercht auf dem Meer. 

Der Grund: Das Frachtschiff Spiridon II, das die Tiere aus Uruguay bereits am 22. Oktober in der Türkei abliefern sollte, konnte keine entsprechenden Dokumente vorlegen. Das berichten sowohl die Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation als auch türkische Medien. 

Weil den Rindern zum Teil Chips oder Ohrmarkierungen fehlen, darf das Schiff nicht anlegen. Seitdem sollen die fast 3000 Tiere unter katastrophalen Bedingungen mehr oder weniger sich selbst überlassen sein.

Kühe verenden auf Frachtschiff: Türkische Anwohner klagen über Gestank

Über 140 Kälber sind angeblich in den letzten Wochen an Bord geboren worden. Ob diese noch leben: unklar. Die Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation spricht aktuell von mindestens 48 verendeten Tieren. Laut der US-Ausgabe der Zeitung "The Sun" sollen auf dem Deck des Viehtransportschiffs große, zum Teil triefende Säcke gesichtet worden sein, in denen sich angeblich die Kuhkadaver befinden.

Wie türkische Anwohner gegenüber "The Sun" erzählt haben, soll von dem Frachtschiff inzwischen ein fauliger Gestank an Land wehen. Von Fliegenschwärmen ist die Rede. 

Rinder weiterhin in Gefahr

Unter dem öffentlichen Druck sollen die Behörden kurzzeitig einem Anlegen des Schiffs zugestimmt und es dann wieder zurück aufs Meer geschickt haben. Nun soll es wahrscheinlich samt den Rindern zurück nach Uruguay fahren.

"Wenn das Schiff wirklich wie angegeben nach Uruguay zurückkehrt, gehen wir davon aus, dass das Schiff leer ankommen wird", teilte die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation der dpa mit.