Bei der Kommunalwahl 2026 will Erding Jetzt mit einer jungen Liste und dem Thema Wohnungsbau als Alternative im Stadtrat punkten.
Erding – Die Wählergruppe Erding Jetzt hat ihren Vorsitzenden Gerhard Heilmaier zum OB-Kandidaten für die Kommunalwahl 2026 nominiert. Der 64-Jährige wurde am Freitagabend von allen 20 anwesenden Stimmberechtigten gewählt.
Stadt braucht „frischen Wind“
Als im Gasthof zur Post zunächst Hans Egger zum Versammlungs- und kurz darauf Thomas Schmidbauer zum Wahlleiter ernannt wurden, waren zwei prominente Namen schon aus dem Rennen. Seit einem halben Jahr sei man „schwanger mit den Überlegungen“ gewesen, wen Erding Jetzt nominieren solle, betonte Egger. Dass Heilmaier die richtige Person sei, habe sich in vielen Gesprächen mit ihm herausgestellt: „Er hat bereits seit vielen Jahren seine fachliche Kompetenz bewiesen und ist motiviert bis in die Haarspitzen.“
Erding brauche einen neuen OB, der frischen Wind in die Stadt bringe, bekräftigte Heilmaier. Beruflich habe er sich früher als Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren um bayerische Startups gekümmert. Heute arbeitet er als selbstständiger Unternehmensberater. Auch Nachhaltigkeit spielte in seinem Arbeitsleben eine große Rolle. Auf die Frage, warum er Stadtoberhaupt werden will, antwortete Heilmaier zunächst mit einem Blick auf Freising. Diese habe Erding in Bezug auf gesellschaftliches Leben dank der attraktiven Innenstadt mittlerweile wieder überholt: „Wir können uns von dort gerne Ideen holen.“
OB Max Gotz habe zwar vieles richtig gemacht, es ginge aber noch einiges mehr, meinte Heilmaier. Generell brauche es einen Generationenwechsel – auch im Stadtrat: „Dort sitzen seit 18 Jahren gefühlt immer dieselben Personen.“ Mit ihrer jungen Liste würde Erding Jetzt eine Alternative bieten.
„Als neuer Oberbürgermeister hätte ich einen anderen Blickwinkel“, erklärte der 64-Jährige. Die Stadtverwaltung müsse agiler werden, sich noch besser als Service für die Bürger darstellen. Außerdem müssten Entscheidungen transparenter fallen. Hier richtete Heilmaier seinen Blick auf die Umstellung der Stadtbus-Flotte auf elektrische Modelle. Das Ganze sei zwar gut: „Es kann aber nicht sein, dass selbst der Stadtrat auf Nachfrage nichts Genaues zu den Ausschreibungen bekommt.“ Dies sei nicht nachvollziehbar gewesen, künftig müsse auch die Bürgerschaft bei solchen Projekten frühzeitig Informationen über Kosten und Nutzen erhalten.
Die Attraktivität der Altstadt müsse steigen, betonte Heilmaier. Gut sei, dass es bereits mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gebe: „Es braucht aber schnell auch mehr Parkplätze für Autos.“ Ein Parkhaus auf dem Großparkplatz am Mühlgraben ist für ihn die beste Lösung: „Die Eigentümer sind offen dafür.“
Auch Kunst und Kultur möchte er in der Innenstadt voranbringen. Zudem brachte er eine Erweiterung der Sperrstunde am Wochenende sowie einen Spielplatz im Zentrum ins Spiel. Zur Konversion des Fliegerhorts meinte er, er sei ganz happy, dass nicht die große Lösung komme: „Die Flächen bekommen wir ja nicht geschenkt.“ Mit der jetzigen Möglichkeit, Heilmaier sprach von rund einem Viertel des Areals, könne die Stadt immer noch viel anfangen: „Wohnraum ist weiterhin möglich, wir müssen uns aber den Veränderungen anpassen.“ Der Wohnungsbau in Erding gehöre zudem generell von der Stadt erleichtert und besser gefördert, befand der Vorsitzende von Erding Jetzt.
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Ziel: Zweitstärkste Kraft im Stadtart
Dass der OB-Kandidat 2026 besser als der von 2020 sei, bemerkte Schmidbauer anschließend lachend. Vor sechs Jahren war er selbst ins Rennen um das Amt gegangen. Erding Jetzt sei eine Wahlmöglichkeit für Leute, die sich in den Parteien nicht wiederfinden: „Wir bemühen uns ausschließlich um die Belange der Stadt.“ Das Ziel laute, zweitstärkste Kraft im Stadtrat zu werden, und dass Heilmaier ein sehr gutes Ergebnis erreiche.