Für seinen brutalen Ukraine-Krieg: Kim Jong-un liefert Wladimir Putin Munition. Doch mit eben jenen Lieferungen für Russland soll es Probleme geben.
Pjöngjang – Kreml-Chef Wladimir Putin hat im Ukraine-Krieg wohl kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen. Stattdessen soll Russland im Norden der Ukraine eine weitere Front eröffnet haben. Putins Armee braucht demnach viel Munition. Ein nicht unerheblicher Teil davon kommt von Kim Jong-un. Doch wie die Ukrainer nun berichten, soll Nordkorea Probleme haben, diese Lieferungen aufrechtzuerhalten.
Vadym Skibitskyi, stellvertretender Chef des Verteidigungsgeheimdienstes der Ukraine, erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Menge der gelieferten Munition in 2025 um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr gesunken sei. Das nordkoreanische Regime hat ukrainischen Angaben zufolge seit 2023 etwa 6,5 Millionen Artilleriegranaten an Russland geliefert. Pjöngjang ist damit einer der wichtigsten Lieferanten für Moskau im Ukraine-Krieg.
Ukraine-Krieg: Nordkoreas Regime liefert Wladimir Putin Millionen Artilleriegranaten
Dem ukrainischen Verteidigungsgeheimdienst zufolge wurde im September keine einzige Lieferung an Artilleriegranaten sowjetischer Bauart aus Nordkorea an die russische Armee beobachtet. Das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) schließt daraus, dass der Vorrat der genannten Munition in Nordkorea offenbar zu Neige gehe und Diktator Kim Jong-un seine Lieferungen an Putin deshalb zurückgefahren habe.
Der ukrainische Geheimdienst vermute, dass die Hälfte der Artilleriegranaten aus Nordkorea so alt und unzuverlässig waren, dass sie in Russland von der Rüstungsindustrie überholt werden mussten. Die russische Armee soll auch aus diesem Grund Probleme haben, ihre hohe Feuerrate an der Front aufrechtzuerhalten. Laut verschiedenen Geheimdienstquellen und Militärexperten verschießt Russland zwischen 20.000 und 60.000 Artilleriegranaten pro Tag.
Die ukrainischen Streitkräfte, die verstärkt auf Mittelstrecken-Drohnen setzen, haben für die Verteidigung ihres Landes gegen den russischen Angriff deutlich weniger Granaten zur Verfügung, Schätzungen zufolge im einstelligen Tausenderbereich. Wie der Tagesspiegel berichtet, können die Ukrainer pro Tag zwischen 2000 und 7000 Artilleriegranaten einsetzen.
Ukraine-Krieg: Wladimir Putins russische Armee verfeuert Millionen Artilleriegranaten
Die russische Seite musste demnach den Verbrauch an Artilleriegranaten wegen Munitionsknappheit zwischenzeitlich auf 10.000 am Tag herunterfahren. Militärexperten des britischen Royal United Service Institute (RUSI) schätzen, dass die russische Armee im Jahr 2024 rund vier Millionen 152-mm-Granaten und 1,6 Millionen 122-mm-Granaten abgefeuert hat. (Quellen: Reuters, DE, Tagesspiegel, RUSI) (pm)