Ein Spieler musste nach der Auseinandersetzung ins Krankenhaus. Der Bayerische Fußball-Verband fordert Stellungnahmen von beiden Vereinen.
Taufkirchen/Freising – Es waren fürchterliche Szenen, die sich am Samstag auf dem Fußballplatz in Taufkirchen (Landkreis Erding) abgespielt haben: Beim Kreisliga-Kick zwischen den B-Junioren der SG Moosen/Taufkirchen und des SE Freising (3:3) kam es nach dem Abpfiff zu einer wüsten Schlägerei. Laut Polizeiinspektion Dorfen wurden mehrere Jugendliche verletzt – einer von ihnen musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. SG-Angaben zufolge habe er Gott sei dank nur Prellungen erlitten.
„Ich bin entsetzt und erschrocken zugleich“, sagte Andreas Schlechta, nachdem er von den Vorfällen erfahren hatte. Der Sportdirektor und Abteilungsleiter des SEF setzte sofort alle Hebel in Bewegung, um sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen. „Ich habe Stellungnahmen von Trainern, Spielern und Eltern eingeholt.“
Wie Schlechta mitteilt, habe alles nach dem 3:3-Ausgleich in der 80. Minute begonnen. Zunächst habe ein Moosener Spieler den Freisinger Torwart mit dem Satz „Jetzt hast du‘s, du fette Sau“ beschimpft – und dies habe zu einem ersten Tumult geführt. Wenig später, als alles geklärt schien, habe ein Kicker der Gastgeber einen der Freisinger massiv umgestoßen. SEF-Junioren hätten den Moosener dann „eingekreist und zusammengeschlagen“, sagt Schlechta. Bei ihm handle es sich um den Spieler, der in die Klinik gebracht werden musste. Auf SEF-Seite seien einige Jugendliche bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt worden.
Doch damit nicht genug: Ein Verantwortlicher der SG habe im Zuge der Schlägerei „einen unserer Fußballer gewürgt“, hat Schlechta aus Gesprächen mit dem SEF-Trainer erfahren. „Er hat dann unseren Spieler aus dem Würgegriff befreit.“ Zu unguter Letzt habe ein Moosener Zuschauer mit gezücktem Schlüsselbund einen Freisinger Juniorenspieler mit dem Satz „Ich steche dich ab, du Sau“ bedroht. „Auch das ist mir mittlerweile von mehreren Seiten bestätigt worden“, so Schlechta. „Wer letztlich dazwischengegangen ist, wissen wir nicht.“
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat derweil den Eingang eines Sonderberichts des Referees bestätigt. Pressesprecher Fabian Frühwirth sagte, dass der Verband beide Clubs zu Stellungnahmen aufgefordert habe. „Wichtig ist mir an der Geschichte, dass wir so etwas nicht tolerieren. Wenn sich das so bewahrheitet, dann gibt es die Null-Toleranz-Grenze und dann muss sich das auch im Urteil so widerspiegeln.“
Der Vorsitzende des SC Moosen, Manfred Slawny, sei auf Anfrage unserer Zeitung noch dabei, sich von allen Beteiligten der SG Stellungnahmen einzuholen. Der Trainer der SG habe ihm gesagt, dass es das gesamte Spiel über den „üblichen Trashtalk“ gegeben habe. Nach dem Ausgleich in letzter Minute seien alle auf dem Platz gestürmt, um zu jubeln. Dann sei es eskaliert. „Er kann nicht mehr beurteilen, was der Auslöser war. Er konnte nur sagen, dass ein Freisinger Spieler überhaupt nicht mehr zu halten gewesen sei.“ Der Coach sei froh gewesen, dass Zuschauer dabei mitgeholfen hätten, deeskalierend einzuwirken. Auf den Spieler, der später in die Klinik gebracht wurde, sei am Boden liegend eingeschlagen worden. Er befinde sich immer noch zur Beobachtung im Krankenhaus.