Russlands Ölproduktion bleibt überraschend stabil - Reservekapazitäten retten die Produktion

Russland musste trotz intensiver ukrainischer Drohnenangriffe auf Ölraffinerien seine Ölverarbeitung in diesem Jahr nur um drei Prozent reduzieren. Laut "Reuters" kompensiert Moskau die Schäden durch ungenutzte Kapazitäten.

Seit Jahresbeginn hat die Ukraine mindestens 17 große russische Raffinerien angegriffen. Ziel der Angriffe ist es, die Treibstoffversorgung der russischen Truppen zu stören und Moskaus Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu schmälern. 

Aktivierung von Reserveeinheiten

Laut "Reuters" liefen viele Raffinerien vor den Angriffen unter ihrer Kapazität und konnten durch die Aktivierung von Reserveeinheiten die Auswirkungen der Schäden begrenzen. Die Internationale Energieagentur meldete dennoch im August einen Rückgang der russischen Öleinnahmen auf ein Rekordtief seit Kriegsbeginn.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. picture alliance / ZUMAPRESS.com | Thomas Krych

Drohnenangriffe belasten russische Infrastruktur

Zwischen August und Oktober wurden durch Angriffe und Wartungsarbeiten bis zu 20 Prozent der russischen Raffineriekapazität außer Betrieb gesetzt. Dennoch sank die Gesamtproduktion laut "Reuters" in diesem Zeitraum nur um sechs Prozent auf etwa 5,1 Millionen Barrel pro Tag. 

Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass die Angriffe den Benzinbestand in Russland um bis zu ein Fünftel reduziert haben könnten. Moskau betont jedoch, dass der Treibstoffmarkt stabil sei. Westliche Sanktionen erschweren die Reparatur beschädigter Anlagen, doch Russland setzt zunehmend auf Eigenproduktion und Importe aus China.