Das einzige Wirtshaus im Ort muss aus privaten Gründen schließen; das Hotel bleibt bestehen, die Wirtschaft wird künftig als griechisches Restaurant geführt.
Beate Forchhammer muss nicht lange überlegen auf die Frage nach dem Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Ich gehe mit zwei weinenden Augen.“ Am 28. April 2026 wären es 30 Jahre seit der Eröffnung des Landgasthofes mit Hotel Forchhammer gewesen, diesen runden Geburtstag wird das einzige Wirtshaus im Ort Pliening nicht mehr erleben. Aus privaten Gründen musste Beate Forchhammer jetzt das gesamte Gebäude verkaufen. Das Restaurant ist bereits seit 1. November geschlossen, das Hotel läuft aber weiter. Die Wirtin übernimmt noch für ein paar Tage den Frühstücksdienst, am 20. November fährt sie in den Urlaub.
Und dann? „Dann ziehe ich um nach Markt Schwaben und werde sehen, wohin das Leben mich treibt“, antwortet die 58-Jährige.
Ich gehe mit zwei weinenden Augen.
Beate und ihr im Jahr 2019 verstorbener Mann Martin waren Wirtsleute mit Leib und Seele. Sie betrieben eines von leider immer weniger werdenden echten bayerischen Wirtshäusern. Innen mit viel Holz ausgestattet, gemütliche, fast schon wohnzimmerartige Atmosphäre – hier fühlten sich viele Stammgäste dahoam. „Ich liebe die Gastronomie“, sagt Beate Forchhammer. All die Stammtische, all die Vereine, die Kartenspieler – alle werde sie schmerzlich vermissen. Aber es hilft nichts, sie habe aus familiären Gründen leider verkaufen müssen.
Der neue Eigentümer wolle das Gebäude als Hotel und Restaurant weiterführen. Hierfür habe er beides an einen Betreiber verpachtet, der das Hotel nahtlos übernehmen werde, erzählt Forchhammer. Das bayerische Wirtshaus werde in ein griechisches Restaurant umgewandelt. Wann dieses eröffnet, ist noch unklar. So, wie es die Zukunft für Beate Forchhammer ist.