Aus Kaffeesatz und Eierschalen entstehen in Japan Plastikflaschen 2.0

Jedes Jahr werden Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen ein Großteil nicht recycelt wird und stattdessen als Müll in der Natur landet. Das japanische Unternehmen Heiwa Kagaku Industry zeigt auf der Weltklimakonferenz COP30, dass das auch anders geht: Statt Abfälle zu entsorgen, werden sie als Rohstoffe genutzt.

Plastikflaschen aus Kaffeesatz, Eierschalen und Reishülsen

Der Einsatz von biologisch abbaubaren Kunststoffen ist per se erst einmal nichts Neues. Was Heiwa Kagaku Industry so besonders macht, ist eine spezielle Laminierungstechnologie, die bei der Herstellung der Produkte zum Einsatz kommt. So lassen sich Mais, Zuckerrohr, Reishülsen, Holzmehl-Mischungen, Kaffeesatz, Traubenschalen oder Eierschalen in nachhaltige Plastikflaschen einarbeiten.

Langlebig durch Laminierung

Biokunststoffe sind von Natur aus oft wasserdurchlässig, weniger chemisch beständig und weniger haltbar. Durch das Schichten verschiedener Materialien – darunter Recyclingmaterialien, Biomasse und biologisch abbaubare Kunststoffe – werden die Schwächen reiner pflanzenbasierter Kunststoffe ausgeglichen. 

Bis zu neun Schichten mit unterschiedlichen Funktionen, wie Wasserdichtigkeit, chemische Beständigkeit und Bruchfestigkeit, verbindet der Hersteller unter Hitze und Druck miteinander. Je nach Produkt werden unterschiedliche Materialien und Schichten verwendet. Auch ausgemustertes Plastik, wie PET-Flaschenverschlüsse oder weggeworfene Fischernetze können in die Schichten eingearbeitet werden.

Plastikflasche
Auf der COP30 präsentiert das japanische Unternehmen Heiwa Kagaku Industry Plastflaschen aus Materialien wie Kaffeesatz. Heiwa Kagaku Industry

Ziel ist „recyclingorientierte Gesellschaft“

Bereits seit 1991 beschäftigt sich das Unternehmen mit biologisch abbaubaren Kunststoffen. 2000 wurde die erste biologisch abbaubare Plastikflasche auf den Markt gebracht. 

„Unser Ziel ist eine nachhaltige, recyclingorientierte Gesellschaft. Wir möchten einen Beitrag für die nächste Generation leisten, indem wir uns von petrochemischen Rohstoffen abwenden und durch Abfallvermeidung die CO2-Emissionen reduzieren“, schreibt der Plastikflaschen-Hersteller auf seiner Website.