Israels Präsident fordert Ende der Gewalt an Palästinensern durch Siedler

Israels Präsident Isaac Herzog hat die jüngsten Angriffe von jüdischen Siedlern auf Palästinenser im Westjordanland scharf verurteilt. Er sprach laut "AP" von "schockierenden und ernsten" Vorfällen, die eine "rote Linie" überschreiten würden.  

Herzog forderte ein hartes Durchgreifen gegen die Täter und rief alle staatlichen Behörden dazu auf, entschieden gegen die Gewalt vorzugehen. In einem Statement betonte er, dass solche Taten nicht nur das Rechtssystem untergraben, sondern auch die Werte Israels beschädigen. Die Angriffe einer kleinen Gruppe dürften nicht das Bild der gesamten Gesellschaft prägen.

Siedler im Westjordanland
Siedler im Westjordanland Ilia Yefimovich/dpa

Polizei lässt Verdächtige wieder frei

Die Siedler setzten mehrere Häuser und Autos in Brand und verletzten mindestens vier Palästinenser. Außerdem griffen sie landwirtschaftliche Flächen, Hütten und Zelte von Beduinen in der Gegend an. Darüber hinaus warfen sie Steine auf mehrere Anwohner. Mindestens zwei Menschen seien dabei am Kopf verletzt worden.

Laut "AP" wurden nach den Angriffen vier Israelis festgenommen, darunter ein Minderjähriger, der wegen Brandstiftung und Körperverletzung verdächtigt wird. 

Während drei der Festgenommenen bereits wieder freigelassen wurden, bleibt der Minderjährige auf richterliche Anordnung für weitere sechs Tage in Haft. Die Polizei erklärte, die Ermittlungen gegen alle Verdächtigen liefen weiter, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Siedler-Gewalt gegen Palästinenser nimmt zu

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker islamistischer Terroristen in Israel vor mehr als zwei Jahren kommt es im Westjordanland verstärkt zu Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser. 

Der israelischen Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie gehe nicht entschlossen genug gegen solche Angreifer vor. Es gibt nur selten Berichte darüber, dass Siedler nach Attacken zur Rechenschaft gezogen werden.