Die Ukraine hat die Friedensverhandlungen mit Russland für dieses Jahr beendet. Laut der „Times“ begründete der stellvertretende Außenminister Serhij Kyslyzja den Schritt damit, dass die Verhandlungen keine Ergebnisse gebracht hätten.
Seit dem Sommer habe sich die ukrainische Regierung darauf konzentriert, internationalen Druck auf Kremlchef Wladimir Putin auszuüben, um ein direktes Treffen zwischen ihm und Präsident Wolodymyr Selenskyj zu erreichen.
Verhandlungen ohne Fortschritte
Kyslyzja erklärte, dass die Gespräche in diesem Jahr kaum Fortschritte gebracht hätten. Die Delegationen beider Länder hatten sich in Istanbul zu drei Gesprächsrunden getroffen – im Mai, Juni und Juli 2025.
Die ukrainische Seite habe dabei ihre Bereitschaft zu einem sofortigen Waffenstillstand signalisiert und klare Forderungen gestellt: ein Ende der Kampfhandlungen, eine vollständige Waffenruhe entlang der Frontlinie und das Einstellen von Angriffen auf zivile Infrastruktur. Doch Russland habe sich geweigert, einem Waffenstillstand zuzustimmen.
Moskau beharrt auf Maximalforderungen
Stattdessen habe Moskau nach der zweiten Gesprächsrunde ein Memorandum mit ultimativen Forderungen an die Ukraine übergeben. Kyslyzja zeigte sich wenig überrascht über die fehlenden Ergebnisse der Gespräche.
„In einer Diktatur kann man keine offenen Diskussionen mit Verhandlungsteams führen, die den Diktator vertreten“, sagte er laut „RBC Ukraine“. Die russischen Delegierten hätten lediglich starre Vorgaben verteidigt und sich gegenseitig überwacht, um sicherzustellen, dass sie diese strikt einhalten.
Direkte Gespräche mit Putin gefordert
Kyslyzja betonte, dass in Russland Entscheidungen nur von einer Person getroffen würden: Wladimir Putin. Man müsse direkt mit ihm sprechen, sagte er. Trotz des Scheiterns der bisherigen Gespräche gibt es Berichte, dass die Türkei bereit sei, eine neue Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau auszurichten. Ob es dazu kommt, bleibt unklar.