Ein Krabbeln gespürt: Frau erwartet Läuse - stattdessen wird sie mit Krankheit diagnostiziert

Als die Journalistin Susannah Jowitt mit 56 Jahren plötzlich wieder ein Krabbeln auf der Kopfhaut spürte, war sie überzeugt, dass Läuse die Ursache sind. Das Gefühl kannte sie noch aus der Zeit, als ihre Kinder klein waren. Doch der Besuch zweier professioneller "Läuse-Expertinnen" brachte laut "Daily Mail" eine überraschende Diagnose: keine Nissen, keine Läuse – sondern Formikation.

Es waren keine Läuse, sondern eine Krankheit, die häufig in den Wechseljahren vorkommt

Dabei handelt es sich um eine in den Wechseljahren häufige Missempfindung, die sich wie Insekten auf der Haut anfühlt. Östrogenmangel macht die Kopfhaut trockener und empfindlicher. Dadurch senden Nerven falsche Signale ans Gehirn. 

"Viele Frauen über 50 sind komplett überzeugt, Läuse zu haben – selbst wenn wir klar zeigen können, dass nichts da ist", erklärt Expertin Emily Nackvi. Manche reagieren panisch und behandeln sich wiederholt mit aggressiven Antiläusemitteln, was die Kopfhaut zusätzlich reizt. Die Fachfrauen berichten sogar von Frauen, die sich durch ständiges Kratzen kahle Stellen oder Wunden zugezogen haben – aus Scham und Angst, Parasiten zu haben. 

Formikation lässt sich laut Dermatologen sehr gut behandeln

Trotz klarer medizinischer Ursachen bleibt das Thema für viele tabu. Formikation lässt sich jedoch behandeln. Dermatologen empfehlen eine Kombination aus guter Kopfhautpflege, ärztlicher Abklärung, bei Bedarf eine hormonelle Therapie gegen Wechseljahresbeschwerden und psychologische Unterstützung, wenn der Leidensdruck hoch ist. 

Susannah kann laut "Daily Mail" inzwischen selbst darüber lachen: "Ich musste mir wirklich sagen: Du hast keine Läuse – es ist nur dein Kopf, der dir einen Streich spielt."