Ebersberg regelt den Hol- und Bringverkehr mit einer Kiss-and-Go-Zone, um die Sicherheit vor den Schulen zu erhöhen.
Ebersberg – Weniger Autos direkt vor den Ebersberger Schulen: Das ist der Wunsch der Kinder – Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos/SPD) hört ihn immer wieder im 8er-Rat. Kritisiert wird der Hol- und Bringverkehr, der jetzt eingeschränkt werden soll – zumindest im unmittelbaren Umgriff der Gebäude. „Ein bisschen frische Luft tut den Kindern sicher gut, wo es möglich ist“, betonte Proske im Technischen Ausschuss des Stadtrats. „Gegen eine bestimmte Art von Bequemlichkeit muss man auch mal etwas unternehmen“, sagte er.
Stadtratsbeschluss schon 2024
Bereits im November 2024 hatte der Stadtrat auf Basis des Integrierten Mobilitätskonzepts beschlossen, Maßnahmen umzusetzen, die den Verkehr vor den Schulen reduzieren sollen. Nun werden sogenannte Schulstraßen eingerichtet, in denen der Fahrzeugverkehr während der Bring- und Abholzeiten eingeschränkt wird. Fahrzeuge dürfen dann nur noch bestimmte Strecken befahren, um den Verkehr zu kanalisieren und die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen.
Ein zentrales Element der Maßnahmen ist die Einrichtung einer „Kiss-and-Go-Zone“ – ein sogenannter Elternbahnhof, an dem Kinder sicher ein- und aussteigen können, ohne dass Eltern ihre Autos direkt vor der Schule parken müssen. Ein solcher Elternbahnhof soll in der Baldestraße mittels Beschilderung entstehen. „Wir müssen jetzt ausprobieren, wie das Ganze funktioniert“, sagte Proske, wohl wissend, dass die Polizei mitgeteilt hatte, die Einhaltung der neuen Durchfahrtsverbote nur unregelmäßig kontrollieren zu können.
Neue Gefahrenstellen könnten entstehen
Eine Rücksprache mit Experten hatte ergeben, dass die Sperrungen im unmittelbaren Schulbereich neue Gefahrenstellen auf den umliegenden Straßen entstehen lassen könnten. In der Baldestraße könne es wegen des Elternbahnhofs zu Rückstaus auf die Eberhardstraße kommen, Busse könnten Schwierigkeiten beim Abbiegen aus der Eberhardstraße haben.
„Trotz aller Bedenken: Wir müssen das jetzt testen und beobachten, wie sich der Verkehr tatsächlich entwickelt“, betont Proske. Die Maßnahme wird zeitnah umgesetzt.