In Teheran setzen sich immer mehr Frauen über ein altes Verbot hinweg: Sie fahren Motorrad und Roller, obwohl das im Iran offiziell nur Männern erlaubt ist. Laut den Gesetzen des Landes können Frauen keinen Führerschein dafür machen, da die Regelungen ausschließlich Männer berücksichtigen, wie "AP" berichtet.
Die Polizei behandelt das Motorradfahren von Frauen als Straftat, wie der Chef der Verkehrspolizei in Teheran, Abulfazl Mousavipoor, erklärte. Doch das hält viele nicht mehr davon ab, sich auf die Straßen zu wagen.
Mutige Iranerin trotzt Tabus mit gelbem Roller
Merat Behnam, Betreiberin eines Cafés in Teheran, hatte anfangs große Angst vor negativen Reaktionen und Polizeikontrollen, als sie begann, mit ihrem gelben Roller durch die Stadt zu fahren. "In der Anfangszeit war ich sehr gestresst und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte", sagte sie laut "AP".
Doch die positiven Reaktionen von Passanten und sogar von einigen Polizisten gaben ihr Mut. Besonders die Begegnung mit einem Verkehrspolizisten beeindruckte sie: "Zum ersten Mal hat mir ein Polizist das Gefühl gegeben, unterstützt und sicher zu sein." Diese Erfahrungen stärkten ihr Selbstvertrauen und ermutigten sie, weiterzufahren.
Motorradfahren wird zum Symbol der Freiheit
Neben dem gesetzlichen Verbot gibt es auch kulturelle Hürden. Seit der Islamischen Revolution 1979 gelten strenge Vorschriften für Frauen, darunter die Pflicht, ein Kopftuch zu tragen. Konservative Geistliche kritisieren, dass Frauen auf Motorrädern ihre Kleidung nicht ordnungsgemäß tragen könnten.
Trotzdem entscheiden sich immer mehr Iranerinnen für das Motorradfahren – auch um dem Verkehrschaos in Teheran zu entkommen und hohe Gebühren für Autos zu sparen. Laut "AP" wird das Motorradfahren von Frauen zunehmend als Symbol für Freiheit und Gleichberechtigung wahrgenommen.