Tierarzt Thomas Fisch kandidiert als Bürgermeister in Bockhorn

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Wirft für die FWG seinen Hut in den Ring: Thomas Fisch, hier vor seinem Haus in Grünbach. © Friedbert Holz

Der amtierende Vizebürgermeister steht für ein lebendiges und respektvolles Zusammenleben der Ortschaften.

Als Tierarzt ist er längst bekannt und anerkannt im weiteren Umkreis. Doch jetzt möchte Thomas Fisch (51) auch die Geschicke seiner Wahlgemeinde als Bürgermeister leiten und hat sich für die Gruppierung Freie Wählerschaft (FWG) Bockhorn als Kandidat aufstellen lassen. Lange, so sagt er, habe er mit sich gerungen, denn er liebe seinen Beruf, den Umgang mit Tieren und ihren Besitzern. Aber auch das oberste Amt in einer Gemeinde findet er spannend.

Aus der Forschung in die Praxis

Zur Welt kam er in Fürstenfeldbruck, wuchs aber zusammen mit drei Geschwistern in München auf. „Mein Vater war Pastoralreferent, und so wechselten wir, als ich noch ein Kleinkind war, öfters den Wohnort, bis wir in der Landeshauptstadt länger sesshaft wurden“. Hier ging er auch zur Schule, legte sein Abitur ab und studierte an der Ludwig-Maximilian-Universität schließlich Tiermedizin. Erste Erfahrungen hatte er zudem als Zivildienstleistender im Klinikum Großhadern gesammelt, „es war eine durchaus spannende und lehrreiche Zeit dort, die ich nicht missen möchte“.

Nun stellte sich für ihn die Frage, ob er einmal als Veterinär praktizieren sollte oder ob eine Arbeit in der medizinischen Forschung nicht auch reizvoll sein könnte. Er entschied sich fürs Forschen, begann eine längere Untersuchung für ein so genanntes transgenes Mausmodell, quasi als Basis für seine spätere Doktorarbeit. „Ich durfte dafür quer durch Europa reisen, habe sehr viel zum Thema erfahren, konnte einiges in Fachzeitschriften publizieren“. Letztlich aber entschied er sich doch für das Praktizieren als promovierter Tierarzt. Er wollte dem eitlen Gerangel um hohe Posten entgehen, sagte er.

So begann er 2004 als Assistent in einer Tierarzt-Praxis in Vilshofen/Donau, wechselte zwei Jahre später in eine andere Praxis nach Bockhorn und machte sich 2009 schließlich selbstständig. Auch was sein Privatleben angeht, hatte es Veränderungen gegeben: 1997 hatte er „ganz klassisch auf der Wiesn“ seine spätere Frau Lisa kennen gelernt, 2008 heiratete das junge Paar. Mittlerweile haben sie die vier Töchter Franziska, Theresa, Marlena und Antonia, leben im ehemaligen Schulhaus im Ortsteil Grünbach. „Nach Zwischenstationen in Maierklopfen und Kirchasch sind wir hier gelandet, haben uns in vielen Arbeitsstunden ein behagliches Zuhause geschaffen“, ist Fisch sichtlich stolz.

Seit 2014 ist er Mitglied bei der Freien Wählergemeinschaft Bockhorn, „in einer Gruppierung, die politische Arbeit quasi von der Pike auf leisten will“. Denn der Bürgermeister-Kandidat hält es für wichtig, die Bürgerschaft der Gemeinde in Themen-Abenden zu informieren. Fisch möchte „ein lebendiges und respektvolles Zusammenleben in unseren Ortschaften“ schaffen. Als Ziele für seine Arbeit als möglicher Rathauschef sieht er ein funktionierendes Quartiers-Management, er kann sich bedarfsgerechteres Bauen für Senioren vorstellen und „einen Wandel des Bau-Stils“. Denn an großen Aufgaben in der Gemeinde sieht Fisch, der sich zu Jahresbeginn für seine Kandidatur entschied, vor allem den bereits initiierten Umbau der Grundschule, das neue Feuerwehrhaus in Grünbach, die Hochwasser-Bekämpfung dort, vielleicht ein neues Wohngebiet in Maierklopfen.

Auch möchte Fisch für die Gruppierung der Freien Wähler im Kreistag kandidieren, „um viele Informationen aus erster Hand zu bekommen“. Nach elf Jahren im Gemeinderat und seit 2020 stellvertretender Bürgermeister hofft Thomas Fisch aber vor allem, dass er nun das Vertrauen der Bürger gewinnen kann, um die Gemeinde weiterhin gut führen zu können, „denn Lorenz Angermaier hinterlässt im Frühjahr 2026 ein gut bestelltes Haus“.