Die "Chabarowsk" ist Träger des umstrittenen Atomtorpedos "Poseidon" und damit ein zentraler Baustein in Putins Wunderwaffen-Strategie. Eine Reihe von angeblich beispiellosen Waffen, deren Entwicklung der russische Herrscher bereits 2018 ankündigte. "Projekt 08951", der Deckname, den die "Chabarowsk" intern bekam, ist nur die letzte einer ganzen Reihe von Enthüllungen, die der russischen Propaganda dienen.
Putins neues Atom-U-Boot "Chabarowsk" - kürzer als sein Vorgänger
Bereits beim ersten Träger-U-Boot „Belgorod“ aus dem Jahr 2019 sahen Beobachter ein ähnlicher Schritt. Grund hierfür sollen die im Bugbereich sitzenden, außergewöhnlich großen Torpedoschächte sein. Russland will offenbar vermeiden, dass andere Nationen durch Bilder oder Videomaterial Rückschlüsse auf das Sonarprofil oder technische Details ziehen können.
Mit rund 135 Metern ist die "Chabarowsk" deutlich kürzer als die "Belgorod" (etwa 184 Meter) und auch kleiner als die Boote der Borei-A-Klasse. Das macht sie wendiger und somit geeigneter für flachere Gewässer sowie schwerer aufzuspüren. Hinweise auf vertikale Raketenstarter fehlen bislang, das Boot dürfte stattdessen über konventionelle Torpedorohre und spezielle Vorrichtungen für den "Poseidon" verfügen.
"Poseidon"-Torpedo offiziell weiterhin in der Erprobungsphase
Der "Poseidon"-Torpedo sorgt weltweit für Schlagzeilen. Mit einem Nuklearantrieb mit angeblich unbegrenzter Reichweite und einer Sprengkraft von bis zu zwei Megatonnen soll er ganze Küstenregionen verwüsten können. Russland und Wladimir Putin sprechen derweil von einem "nuklearen Tsunami", welcher ganze Länder wie beispielsweise Großbritannien auslöschen könne. Obwohl Fachleute diese Behauptung für übertrieben halten, bleibt der "Poseidon" aufgrund der mangelnden Transparenz über diese Waffe eine ernstzunehmende Bedrohung.
Offiziell ist "Poseidon" weiterhin in Erprobung. Laut russischem Verteidigungsministerium habe der Torpedo zuletzt erstmals eine längere Strecke mit Nuklearantrieb zurückgelegt. Ein Indiz darauf, dass das System noch nicht einsatzbereit ist. Auch das "Projekt 08951" selbst wird derzeit für Testfahrten vorbereitet und soll frühestens Ende nächsten Jahres in Auftrag gestellt werden. Langfristig plant Russland mehrere Boote dieser Klasse, welche gemeinsam eine Flotte nuklearer Unterwasserwaffen bilden können.