Wachsmanufaktur vor dem Aus? Geschäftsführer widerspricht Schließungsgerüchten

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Blick in die modernen Räume der Wachsmanufaktur in Herzogsägmühle, wo unter anderem bis zu 8000 Teelichter pro Tag hergestellt werden. © Hans-Helmut Herold

Die Wachsmanufaktur in Herzogsägmühle war erst vor einem Jahr nach einem verheerenden Brand wiedereröffnet worden. Nun gibt es Gerüchte über eine bevorstehende Schließung. Der Geschäftsführer widerspricht.

Herzogsägmühle –Es war ein freudiger Anlass, zu dem im vergangenen Dezember zahlreiche Gäste in die Peitinger Licht- und Wachsmanufaktur strömten. Fünf Jahre, nachdem bei einem Großbrand ein Großteil der Räume des Betriebs den Flammen zum Opfer gefallen war, konnte die neu aufgebaute Einrichtung feierlich wiedereröffnet werden. Die evangelische Pfarrerin Brigitte Weggel bemühte bei der Einweihung passend das Bild vom Phoenix, der aus der Asche auferstanden sei.

Zurecht stolz zeigte man sich damals über die neugestalteten Räume, ausgestattet mit moderner Technik, in denen die lange Geschichte der Wachsmanufaktur erfolgreich fortgeführt werden sollte. Nun jedoch gibt es Gerüchte, wonach die Einrichtung vor einer unsicheren Zukunft stehen soll. Gar von einer bevorstehenden Schließung ist die Rede. Doch was ist da dran?

Auch ihn hätten die Sorgen, dass die Einrichtung geschlossen werde, bereits auf verschiedenen Kanälen erreicht, sagt Hans Rock, Geschäftsführer der Diakonie Herzogsägmühle, auf Nachfrage der Heimatzeitung. Doch das stehe nicht zur Debatte, versichert Rock. Allerdings laufen laut dem Geschäftsführer derzeit Vorbereitungen für eine Umstrukturierung.

So soll die Wachsmanufaktur, die bislang als Betrieb dem Arbeitsbereich zugeordnet ist, dem Fachbereich Wohnungslosenhilfe angegliedert werden. Hintergrund dieser Entscheidung sei, dass von dort die meisten Klienten kommen und man so den Zugang für diese zum Angebot der Einrichtung erleichtern wolle. „Wir haben gemerkt, dass das Angebot zuletzt nicht so gut angenommen worden ist und überlegt, wie wir das ändern können.“

Ausgelegt ist der Betrieb laut Rock für 35 Hilfeberechtigte, aktuell seien deutlich weniger dort tätig. Möglicherweise sei in der Einrichtung der Produktionsaspekt zuletzt zu sehr im Vordergrund gestanden, sagt der Geschäftsführer. Dabei gehe es in der Wachsmanufaktur nicht in erster Linie um die Herstellung von Kerzen, sondern darum, sinnstiftende Arbeits- und Tagesstrukturangebote zu schaffen. Man überprüfe deshalb ständig, ob der Zweck noch erfüllt werde.

Neues Konzept wird erarbeitet

Vom Fachbereich werde aktuell ein neues Konzept erarbeitet, in dem auch die Ideen und Vorstellungen der Klienten mit einfließen sollen, so der Geschäftsführer. Von der Umstrukturierung sind laut Aussage von Hans Rock auch drei Mitarbeiter betroffen. „Sie sollen natürlich bleiben.“