Die Bundesregierung erwartet zum 01. Juli 2026 eine Rentenerhöhung von 3,7 Prozent. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2025 hervor, über den die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Die Preisanpassung wäre somit deutlich höher als erwartet - zuvor waren zwei Prozent angenommen worden. Bislang handelt es sich aber um Vorausberechnungen. Festgelegt wird die Rentenerhöhung erst im Frühjahr 2026. In 2025 waren die Renten um 3,7 Prozent gestiegen.
Die Prognose im Rentenversicherungsbericht ist allgemein deutlich positiver als noch im Sommer. Demnach würde der Beitragssatz, derzeit bei 18,6 Prozent, länger stabil bleiben als bislang angenommen. Eine Anhebung wäre erst 2028 notwendig - dann aber direkt auf knackige 19,8 Prozent. Ursprünglich hatte der Beitrag schon 2027 leicht auf 18,8 Prozent steigen sollen. Bis 2030 soll der Beitrag dann auf 20,1 Prozent steigen, bis 2039 sogar auf 21,2 Prozent.
Junge Gruppe droht mit Boykott des Rentenpakets - Spahn optimistisch
Das neue Rentenpaket der Bundesregierung ist umstritten. Die 18 Bundestagsabgeordneten der so genannten Jungen Gruppe der Union drohen damit, die Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag zu verhindern. Sie argumentieren, dass der Gesetzentwurf zur Rentenstabilisierung aus dem Haus von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für die Zeit ab dem Jahr 2031 über die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags hinausgehe - mit Folgekosten von rund 115 Milliarden Euro bis zum Jahr 2040.
Unions-Fraktionschef Jens Spahn glaubt dennoch nicht an ein Scheitern des Rentenpakets, das die Bundesregierung bereits gebilligt hat. "Dass wir am Ende Mehrheiten haben werden für unser Rentenpaket, daran arbeite ich jeden Tag, und da bin ich auch sehr sicher", sagte er dem "Berlin Playbook Podcast" des Nachrichtenmagazins "Politico" (Freitagsausgabe). "Am Ende werden beide Fraktionen ziemlich geschlossen stimmen, und auch die Junge Gruppe", sagte er voraus.