Jetzt setzt Russland die Rakete ein, wegen der Trump ein Atomabkommen aufkündigte

Russland hat in den vergangenen Wochen erstmals eine Marschflugrakete eingesetzt, deren geheime Entwicklung Donald Trump dazu veranlasste, in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident ein Atomwaffenkontrollabkommen mit Moskau (der INF-Vertrag) aufzukündigen. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf das ukrainische Außenministerium. Demnach hätten die Angriffe auf die Ukraine mit der sogenannten Novator 9M729 kurz nach dem Putin-Trump-Gipfel in Alaska begonnen.

US-Präsident Trump mit Militärs
US-Präsident Donald Trump hat in seiner ersten Amtszeit den INF-Abrüstungsvertrag wegen neuer russischer Marschflugkörper vom Typ 9M729 aufgekündigt. dpa/Manuel Balce Ceneta

Laut dem "Reuters"-Bericht hat Russland die 9M729 seit August dieses Jahres 23 Mal abgefeuert. Außerdem habe die Ukraine zwei Abschüsse der Rakete durch Russland im Jahr 2022 registriert.

Die USA und mit ihr die Nato werten den russischen Marschflugkörper 9M729 als Verstoß gegen den INF-Vertrag, der die Vernichtung aller landgestützten Flugkörper mit mittlerer und kürzerer Reichweite festlegt. Trump veranlasste das 2019 schließlich zum Austritt aus dem Vertrag über mittelstreckige Nuklearwaffen.

9M729: Wegen dieser Rakete trat Trump aus INF-Vertrag aus

Die Rakete, die mit einem nuklearen oder konventionellen Sprengkopf bestückt werden kann, hat laut der Website „Missile Threat“ des Center for Strategic and International Studies in Washington eine Reichweite von 2500 Kilometer.

Eine militärische Quelle gab an, dass eine von Russland am 5. Oktober 2025 abgefeuerte 9M729 über 1200 Kilometer weit flog, bevor sie in der Ukraine einschlug.

Russland hat die Existenz des Marschflugkörpers 9M729 zugegeben
Der Marschflugkörpers 9M729 wurde laut Kiew in den letzten Monaten 23 Mal von Putin auf die Ukraine abgefeuert FOCUS Online/Wochit

Ukraine: Putin maximal unter Druck setzen

„Russlands Einsatz der nach dem INF-Vertrag verbotenen 9M729 gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten zeigt Putins Missachtung der Vereinigten Staaten und der diplomatischen Bemühungen von Präsident Trump, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden“, erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha.

Kiew würde Trumps Friedensvorschläge unterstützen, so Sybiha zu "Reuters". Russland hingegen müsse maximal unter Druck gesetzt werden, um den Kreml zum Frieden zu bewegen. Die Stärkung der ukrainischen Langstreckenwaffen würde laut Sybiha dazu beitragen, Moskau davon zu überzeugen, seinen Krieg in der Ukraine zu beenden.