Brucker Ausschuss genehmigt Entwurf für Fußgänger-Brücke zur Lände – aus notariellen Gründen ohne echte Barriere-Freiheit.
Fürstenfeldbruck – Viele Debatten wurden schon um die anvisierte Fußgängerbrücke zwischen Lände und Schöngeisinger Straße geführt. Nun hat der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau (UVTA) beschlossen, den neuen Ampersteg gemäß der Entwurfsplanung errichten zu lassen. Kostenschätzung: circa 560.000 Euro. Knackpunkt in der Diskussion der Stadträte war die Nicht-Barrierefreiheit des neuen Amper-Überwegs.
Die Stadt möchte einen Fußgänger-Überweg von der Schöngeisinger Straße 47 zur Lände bauen lassen, um den zukünftigen Bewohnern auf der Lände einen schnellen Weg in die Innenstadt zu bieten und natürlich auch umgekehrt schneller zu zukünftigen Events im Kreativquartier zu kommen. Ein Notarvertrag macht es möglich, dass vom Privat-Parkplatz der Hausnummer 47 aus so ein öffentlicher Steg zur Lände gebaut werden darf. Aber nur wenn das Bauwerk bis Ende 2027 errichtet ist und der Zugang auf nördlicher Seite äußerst knapp gehalten wird. Sonst verfällt diese „Wegerechts-Option“ der Stadt.
Die Rahmenbedingungen sind also eng: „nur“ zwei Meter Breite und genügend hoch, um bei Hochwasser nicht weggespült zu werden bzw. kein Hindernis für Treibgut und Wassermassen zu sein. Die wasserwirtschaftliche Erlaubnis für die Entwurfsplanung ist bereits erteilt. Um auf die Brücke zu kommen, braucht es also auf beiden Seiten einen Zugang.
Und der ist ebenfalls problematisch. Zwar kann auf der Lände-Seite eine Rampe zwecks Barrierefreiheit angebaut werden, auf der Schöngeisinger Straßenseite allerdings nicht. Hier kann nur eine Treppe errichtet werden. Diese fehlende Zugangsfreiheit für gehbehinderte Menschen, Fahrradfahrer und auch Kinderwagen führte zu großen Diskussionen bei den Ausschuss-Mitgliedern.
Diverse Möglichkeiten wurden diskutiert: einseitige Fahrspur für Radschiebende, zwei Fahrspuren mit Treppenstufe in der Mitte für Kinderwägen und Rollator, ein zusätzlicher Handlauf in der Mitte, doch eine Verbreiterung der Brücke. Stadtrat Mirko Pötzsch (SPD): „ Unsere Devise ist es doch, im Stadtgebiet Barrieren abzubauen. Und jetzt errichten wir eine Brücke, die nicht barrierefrei ist!“
Auch die vorgesehene Belag der Brücke – aus finanziellen und pflegeleichten Gründen ein Gitterrost – stieß teilweise auf Ablehnung. Bedenken hier: Hunde und ängstliche Menschen könnten hier Probleme beim Überqueren des Steges haben. Und der Rost würde leicht vereisen. Letzteres Argument verneinte der eingeladene Brückenplaner und Architekt Simon Dahlmeier.
Und als dritten Punkt wurde auch noch mal über das Erscheinungsbild diskutiert. Stadtrat Thomas Brückner (Grüne): „Die Ansicht fühlt sich an wie ein Fremdkörper in der Stadt. Mich stören die Ohrwaschl an den Seiten. Ohne diese wäre die Brücke auch nicht so lang.“
Am Schluss stimmte der Ausschuss mehrheitlich für die Entwurfsplanung wie auf dem Foto zu sehen – samt Gitterrost mit blickdichter Hunde-Spur, „Ohrwaschl“ sowie Treppe mit einseitiger Rad-Schiebe-Spur (25 Zentimeter) Diesseits und Lände-Rampe Jenseits. Nun wird ausgeschrieben und bis 2027 dann hoffentlich errichtet.