Flavio Fermi, Küchenchef des Basler Restaurants Ackermannshof, verlässt das Lokal auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Trotz des kürzlich erhaltenen Michelin-Sterns und 17 Gault-Millau-Punkten zieht sich der Spitzenkoch überraschend zurück.
Zunächst war die Rede von neuen Projekten und mehr Zeit für die Familie. Im Gespräch mit der "Basler Zeitung" erklärte Fermi allerdings: "In der Spitzengastronomie muss man vollen Einsatz zeigen, Freizeit bleibt wenig. Aber das war nicht der eigentliche Grund für meinen Austritt. Es war die Kündigung, die alles ins Rollen brachte."
Erst Michelin-Stern, dann Schluss: "90-jähriger Stammgast hat sich ganz enttäuscht gemeldet"
Er wäre gern geblieben, die die Entscheidung sei nicht aus freien Stücken gefallen. Doch der Pachtvertrag sollte nach der ersten Fünfjahresperiode nicht verlängert werden, so Fermi. Und er wolle "kein Projekt mit Ablaufdatum".
Von vielen Gästen habe er Zuspruch erhalten. "Ein 90-jähriger Stammgast hat sich ganz enttäuscht gemeldet. Das tut einem im Herzen weh", so der Starkoch. Der letzte Service von Fermi im Ackermannshof wird an Silvester stattfinden. Seine Partner wollen noch zwei Jahren weitermachen.
Koch "erkocht" Michelin-Stern - doch er gehört dem Restaurant
Michelin-Sterne gehören dem Restaurant und werden nicht an den Koch persönlich vergeben. Obwohl ein Koch durch seine Leistung die Sterne "erkocht", bleiben diese an das Restaurant gebunden. Verlässt der Koch das Restaurant, kann das Restaurant die Sterne zunächst behalten, muss aber eine erneute Bewertung durch den Guide Michelin bestehen, um sie zu behalten
4 Tage nach Auszeichnung: Edel-Restaurant gibt plötzlich das Aus bekannt
Erst ausgezeichnet, dann aufgegeben: Das Restaurant "Paradies" im schweizerischen Baden wurde mit 15 Punkten im renommierten Gault-Millau-Guide ausgezeichnet, der besten Bewertung vor Ort. Doch nur wenige Tage nach dieser Auszeichnung verkündete das "Paradies" seine sofortige Schließung.
Der Grund: betriebswirtschaftliche Probleme und anhaltender Fachkräftemangel – ein Schicksal, das derzeit viele Gastronomiebetriebe teilen. "Diese Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen", heißt es auf der Website des Lokals. Doch die Umstände ließen keine andere Wahl zu.