Rio-Gouverneur teilt angebliches Bomben-Video, doch das wirft Fragen auf

Auf den ersten Blick wirkt es wie ein gewöhnliches Video. Doch nach mehrfachem Anschauen wirft das Video des Gouverneurs von Rio de Janeiro Fragen auf. Cláudio Castro veröffentlichte ein Video auf seinem Social-Media-Account, das eine von Kartellmitgliedern gesteuerte Drohne zeigen soll. Angeblich kurz davor, eine Bombe über der Stadt Rio abzuwerfen.

Möglicherweise KI-generiert

Indizien weisen allerdings darauf hin, dass es sich hierbei um ein KI-generiertes Video handeln könnte. So kann man zum Beispiel am rechten Bildrand ein Blur-Effekt erkennen, dessen Animationsverhalten stark dem Wasserzeichen der KI-Plattform "Sora 2" ähnelt. Ebenso werfen eine Antenne zu Beginn des Videos und der unnatürlich wirkende Rauch Fragen auf. Ob es sich wirklich um ein KI-Video handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen.

Fest steht, dass das Video mittlerweile vom offiziellen Instagram-Account, sowie dem X-Account von Castro entfernt wurde. Fraglich ist, warum der Gouverneur das Video überhaupt gepostet hat. Vermutungen legen jedoch nahe, dass er damit die Wut gegen die Kartelle schüren wollte.

64 Tote und 81 Verhaftungen

Hintergrund des Videos war eine zuvor großangelegte Drogen-Razzia der brasilianischen Polizei am Dienstagmorgen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen 2.500 Polizisten in den Favelas, also Armenvierteln, Alemão und Penha unterwegs gewesen sein. In Kampfmontur, mit gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern waren die Beamten im Einsatz. Laut Medienberichten seien mindestens 64 Menschen getötet worden. Zudem habe es 81 Verhaftungen gegeben. Als Reaktion sollen Mitglieder des Drogenkartells daraufhin das Feuer eröffnet haben.