81 Kinder und Jugendliche überzeugten mit Stella Cadente auf der Bühne des Pfarrheims bei ausverkauften Vorstellungen.
81 Kinder und Jugendliche passen auf die Theaterbühne im Pfarrheim, wie sich bei den Auftritten von Stella Cadente im Familienmusical „Der kleine Tag“ zeigte. Dabei präsentierte der Kinder- und Intermezzochor nicht nur sein großes Können, sondern unterhielt mit seinem bunten und phantasievollen Programm sein Publikum hervorragend. Kein Wunder: Alle sechs Vorstellungen waren restlos ausverkauft.
Chorleiterin Gertie Angermaier, Lehrerin an der Kreismusikschule, und Regisseurin Sigrid Pommer, Erzieherin und Erlebnispädagogin, hatten sich das ursprünglich von Wolfgang Eicke geschriebene Musical vorgenommen, es dann aber teilweise überarbeitet: „Es war speziell für die etwas älteren Jugendlichen nicht cool und zeitgemäß genug.“ Und so übten sie seit Juli, teilweise zeitgleich an verschiedenen Orten in Bockhorn, mit Kindern und Jugendlichen die Szenen.
Auch einmal in der ersten Reihe sein
Denn im Musical möchte der kleine Tag, sehr gut gespielt und gesungen von Antonia Fisch, endlich „in die erste Reihe“. Er will wie seine großen Vorbilder auch einmal auf die Erde zu den Menschen. Bei seinem Umherstreifen im All trifft er den geheimnisvollen Tag (Susanna Dubale), der ihm, ganz uneitel, erklärt, sich nicht zu wichtig zu nehmen, sondern ganz er selbst zu sein. Am 23. April ist es dann soweit: Der kleine Tag darf auf die Erde.
Hier wird er, gespielt und gesungen von wechselnden Mädchen-Gruppen in immer neuen bunten Kostümen, mit Szenen konfrontiert: Der Umzug einer Familie steht an, ein Klavier darf nicht ins Haus. An einer Bushaltestelle ärgern sich Menschen über das schlechte Wetter. Er bekommt mit, wie Schulkinder sich – verkleidet als Tiere – vorstellen, dass diese an ihrer Stelle lernen sollten. Überall sorgt der kleine Tag für gute Stimmung, lässt die Sonne scheinen, erlebt glückliche Erden-Kinder und verfolgt gespannt das erste Verliebtsein eines jungen Pärchens (Amelie Müller und Lara Vetrano).
Doch zurück im All, wird das von den etablierten Tagen kaum gewürdigt. Bis ein anderer Tag dann nach seiner Rückkehr von der Erde berichtet, dass der vergangene 23. April offensichtlich ein ganz besonderer Tag gewesen sein müsse: ganz ohne Kriege, ohne Katastrophen, ohne Hungersnöte. Und so rückt der kleine Tag nun auch vor in die erste Reihe und genießt den vollen Respekt der anderen.
„Viele Menschen haben hier mitgeholfen, dass dieses Musical funktionieren konnte“, lobte Angermaier das Engagement von drei Müttern, die sich um Kostüme gekümmert hatten, von all jenen Eltern, die beim Aufbau geholfen hatten, von zwei Mädchen, die einen Teil der großen Choreografie übernommen hatten. Und Pommer stellte zufrieden fest, „dass es schön ist zu sehen, wie die Kinder an ihren Aufgaben gewachsen sind und zunehmend mehr Selbstvertrauen gewonnen haben“.
Publikum klatscht begeistert mit
Auch das Publikum genoss die Auftritte des Nachwuchses, ließ sich beim Tanz zum Queen-Hit „A Kind of Magic“ sogar zum Mitklatschen hinreißen. Aus den Stuhlreihen ließ sich beobachten, wie selbst bei der letzten Vorführung noch die Augen der kleinen Akteure strahlten, wenn sie die Bretter jener Bühne betraten, die ihnen an sechs Terminen die Welt bedeuteten.
An diese Szenen, unterlegt mit flotter Musik und kindgerecht vorbereiteten Abläufen, werden sich alle sicher noch lange erinnern. Denn Stella Cadente hat einmal mehr bewiesen, dass es hier in dieser Gruppe neben professionellem Gesang noch weitere Talente gibt. Schade nur, dass Leiterin Gertie Angermaier wohl mit dem Gedanken spielt, bald aufzuhören.