Der BVB wirft Frankfurt durch Schiri-Fehler raus - doch das ist gut so

Borussia Dortmund steht im Achtelfinale des DFB-Pokals, Eintracht Frankfurt scheidet bitter aus. So simpel und knapp könnte man die dramatische Pokalschlacht der Bundesliga-Schwergewichte am Dienstagabend zusammenfassen. Nach 120 Minuten im Elfmeterschießen! Und doch gehört wie so oft auch bei diesem Fußballspiel so viel mehr dazu.

Die Eintracht verliert nach der "vielleicht besten Saisonleistung", wie es Sportvorstand Markus Krösche bewertete. Die Eintracht verliert, obwohl sie in der 115. Minute den vermeintlichen Siegtreffer zum 2:1 erzielte. Die Eintracht verliert, obwohl der vorherige Ausgleichstreffer des BVB irregulär war.

BVB-Tor gegen Frankfurt irregulär

Maximilian Beier steht in der Torentstehung knapp im Abseits, die Fahne des Linienrichters bleibt aber unten. 16 Sekunden und sieben Pässe später fällt dann das Tor durch Julian Brandt zum 1:1. 

Das ist brutal und bitter – und vielleicht sogar unfair. Man kann auch sagen: Ja, die Eintracht verliert, weil es keinen VAR gab (Der Videobeweis steigt im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale ein)!

Kein VAR, kein Problem?

So haben wir wieder unsere jährliche VAR-Debatte. Man merkt erst, was man hat, wenn es nicht mehr da ist. Und tatsächlich gibt es an diesem Dienstagabend in mehreren Stadien mehrere fragwürdige (und teils spielentscheidende) Schiedsrichter-Entscheidungen – aber mal ganz ehrlich: diese Fehlentscheidungen gibt es ja auch mit dem VAR.

In diesem Kontext sind die Diskussionen in Frankfurt sogar erfrischend nüchtern. Verständlicherweise beklagen die Adler-Träger das Fehlen des Videobeweises, aber niemand sucht darin die Schuld für die Niederlage. 

"Es ist eine enge Entscheidung. Der VAR ist nicht da, daher müssen wir das einfach akzeptieren", sagte Krösche bei Sky. "Klar, für uns wäre es natürlich gut gewesen, wenn der VAR im Einsatz gewesen wäre", sagte Kapitän Robin Koch, "aber das ist 'hätte, wenn und aber'".

Die Eintracht beweist sich als fairer Verlierer

Und Trainer Dino Toppmöller fasst es treffend zusammen: "Manchmal sagt man: Den VAR, den brauchen wir nicht. Heute sagen wir dann, wir hätten ihn gebraucht. Das wäre dann schon ein bisschen scheinheilig." Niemand auf Frankfurter Seite gibt dem Schiedsrichter-Gespann um Referee Sven Jablonski die Schuld.

Die Eintracht weiß: Es ist eine minimaler Fehler bei einer Millimeter-Entscheidung, mit dem bloßem Auge kaum zu erkennen. Wie groß wäre der Frust auf der anderen Seite, wenn der Treffer nach einer gefühlten Ewigkeit, in der die Frankfurter den Angriff hätten verteidigen können, noch zurückgenommen wird. Ja, Abseits ist Abseits. Aber wie weit wollen wir zurückschauen? Da wird die Diskussion wieder lästig.

Die Frankfurter beweisen mit ihrer Reaktion, wie toll Fußball sein kann. Fehler sind menschlich und gehören dazu. Ein Fehler im Zuge des VAR ist da weniger nachvollziehbar.