Bei einer Aktionswoche in der Langenbacher Grundschule lernen Kinder von Nachhaltigkeits-Experten, wie richtige Mülltrennung und Lebensmittelrettung funktionieren.
Langenbach – Unterricht der besonderen Art hatten jüngst die Mädchen und Buben der Grundschule Langenbach: Im Rahmen der „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ an Bayerns Schulen standen Workshops zum nachhaltigen Einkaufen und Konsumieren, zur richtigen Mülltrennung und zu Lebensmittelver(sch)wendung auf dem Lehrplan. Mit Annika Seitz, Weiterbildungsmanagerin Klimaschutz und Nachhaltigkeit an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), samt Team sowie den „Foodsaverinnen“ Christine Rochner und Aikaterini Roustas waren Expertinnen zu Gast, die den Kindern auf anschauliche Weise diese Themen näher brachten.
Ein Fokus des Umwelt-Tags wurde auf das richtige Trennen von Müll gelegt. Dass eine richtige Entsorgung des Abfalls wichtig ist, weiß etwa die achtjährige Victoria aus der dritten Klasse. „Wir trennen in der Schule und zu Hause Müll“, erzählte sie im FT-Gespräch. Doch bei manchen Dingen sei sie unsicher, gab sie offen zu. Und so lauschte sie gespannt den Ausführungen von HSWT-Studentin Elisa Fuchs, die den Kindern erklärte, dass etwa in den Biomüll keine Fleischreste dürfen, Plastik und auch Dosen in den Gelben Sack wandern sollen und man für eine Pfandflasche bei Rückgabe 15 oder gar 25 Cent erhält.
Welche Bedeutung Gütezeichen, Siegel oder (Unternehmens-)Auszeichnungen haben und worauf man beim Einkauf im Supermarkt, im Modehaus oder online achten muss, erfuhren die Kinder beim „Quick Check“ mit Louisa von Schulz (HSWT). Die Erkenntnis: Nicht jedes Label steht für Qualität, soziale und ökologische Aspekte oder Glaubwürdigkeit. Deshalb sei es wichtig, genau hinzuschauen und sich über Lieferketten und Co. zu informieren, erklärte die Expertin.
Mit einem Memory-Spiel veranschaulichte Constanze Holzner (HSWT) den Kinder, dass es für viele Produkte aus Plastik oder Gummi umweltfreundliche Alternativen gibt – beispielsweise bei Zahnbürsten oder Müllbeutel. Das wiederum komme dem Abfall- und Umweltkreislauf zugute, den Annika Seitz anschaulich mit Bildern erklärte.
Kisten voller Lebensmittel wie etwa Bananen, Backwaren oder Früchten hatten die Foodsaverinnen Christine Rochner und Aikaterini Roustas in die vierten Klassen mitgebracht – aus gutem Grund: Denn im Rahmen der Organisation foodsharing retten die beiden Lebensmittel, die in Geschäften nicht mehr verkauft und in sozialen Einrichtungen nicht angenommen werden dürfen – alles genau geregelt, koordiniert und mit allen Beteiligten abgesprochen, vesichern sie. Laut Christine Rochner ist es „enorm, was da entsorgt wird“ – allen voran an Backwaren. Aber auch Obst und Gemüse nehmen sie oft kistenweise in Empfang. Dabei, so erklären sie den Schülern, sei das meiste noch absolut genießbar. Davon konnten sich die Kinder selbst überzeugen, als sie von den „geretteten“ Lebensmitteln probieren durften.
Für die Schüler war es ein interessanter Vormittag, der zum Ziel hatte, dass die Kinder „aufmerksam durchs Leben gehen“ und sich durch ihr bewusstes Handeln für die Umwelt engagieren, erklärte Annika Seitz. In der Schule wird mit einem Mülltrenn-System bereits der Grundstein gelegt, erzählte Schulleiterin Ilona Vey. Dieses nützliche Wissen zum Thema Umweltschutz sollen die Kinder auch für ihr weiteres Leben mitnehmen.