Ukraine drängt weiter auf US-Tomahawks – während Soldaten an der Front an den Basics verzweifeln

Während die Ukraine auf die Lieferung weitreichender US-Tomahawk-Marschflugkörper hofft, beklagen Soldaten an der Front vor allem den Mangel an einfachster Ausrüstung. In Gesprächen mit der "Kyiv Independent" schildern Kommandeure und Soldaten, dass es weniger an Hightech-Waffen als an Fahrzeugen, Drohnen und Personal fehle, um den russischen Angriffen standzuhalten.

Wie es um ukrainische Soldaten wirklich steht

Ihor, Kompaniechef der 36. Marinebrigade, berichtet von einem Einsatz nahe Pokrowsk, als sein Auto dreimal nacheinander von russischen Kamikaze-Drohnen getroffen wurde. Seine Einheit verfügt derzeit nur über zwei funktionierende Fahrzeuge – zu wenig, um Nachschub und Verwundete gleichzeitig zu transportieren. "Ein Auto hält höchstens zwei Wochen", sagt er.

Krieg gegen die Ukraine
Viele Soldaten müssen Reparaturen oder Ersatzfahrzeuge aus eigener Tasche oder über Spenden finanzieren. Kostiantyn Liberov/Libkos/Getty Images

Auch andere Einheiten bestätigen, dass der Mangel an Autos ihre Kampfkraft massiv einschränkt. Pickup-Trucks, Minibusse und mittlerweile auch Motorräder sind an der Front stark gefragt. Viele Soldaten müssen Reparaturen oder Ersatzfahrzeuge aus eigener Tasche oder über Spenden finanzieren – doch die Spendenbereitschaft sinkt.

"Es fehlt an Menschen"

Neben Fahrzeugen fehlen zunehmend Drohnen und Fachpersonal. Einige Brigaden erhalten nur einen Bruchteil des benötigten Materials, während andere besser ausgestattet sind. 

Noch gravierender ist der Personalmangel. Viele erfahrene Soldaten sind gefallen, und neue Rekruten fehlen oder sind unzureichend ausgebildet. "Es fehlt an Menschen, Koordination und Kommunikation", warnt Bohdan Daniliv, Leiter des Bereichs Militärhilfe bei der Prytula-Stiftung, laut dem "Kyiv Independent".