Staubläuse entdeckt? Biologe erklärt, was das über Ihre Wohnung verrät

Sie sind kaum zu sehen, huschen über Wände oder Fensterrahmen – und werden oft erst bemerkt, wenn sie sich stark vermehren: Staubläuse. Für den Menschen sind die kleinen Insekten zwar ungefährlich, doch Biologen warnen: Wer sie in der Wohnung findet, sollte genauer hinsehen. Wie die „Apotheken Umschau“ berichtet, sind Staubläuse ein klarer Hinweis auf zu hohe Feuchtigkeit – und damit auf mögliche Schimmelbildung.

Feuchte Räume können gesundheitsschädlich sein

„Staubläuse fühlen sich deshalb bei hoher Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent besonders wohl“, erklärt Biologe Michael Haas vom Institut für Schädlingskunde in Rödermark gegenüber der „Apotheken Umschau“. Sie ernähren sich von Pilzen, Sporen und Schimmel – und treten daher meist dort auf, wo diese bereits vorhanden sind.

Schimmel wiederum kann die Atemwege reizen und bei empfindlichen Personen Husten, Schnupfen oder Kopfschmerzen verursachen. Wer die kleinen Insekten also entdeckt, sollte nicht in Panik geraten, sondern die Ursache suchen: zu wenig Lüften, feuchte Wände oder undichte Fenster sind oft die Auslöser. „Manchmal kommen die Tiere auch nur vorübergehend vor“, sagt Haas. „Wenn es zum Beispiel viel Regen gab und das Haus an bestimmten Stellen feucht geworden ist, dann kann es sein, dass sich dort eine Generation Staubläuse aufbaut.“

Staublaus
Eine Staublaus unter der Lupe: Die winzigen Insekten ernähren sich von Pilzen und Schimmelsporen. IMAGO

So bekämpfen Sie Staubläuse – und die Ursache

Mit Trockenheit und Geduld werde man Staubläuse normalerweise von selbst los, erklärt Schädlings-Experte Hans Dautel in der „Apotheken Umschau“. Wichtig sei, die Ursache zu beseitigen: regelmäßig heizen, lüften und feuchte Stellen abdichten. Auch Luftentfeuchter können helfen, die Raumfeuchte dauerhaft zu senken.

Chemische Mittel sind laut Dautel überflüssig. Entscheidend sei, die Feuchtigkeit zu reduzieren – dann verlieren die Tiere ihre Nahrungsgrundlage und sterben ab. Bleibt der Befall bestehen, sollte ein Fachmann prüfen, ob sich hinter Möbeln oder Tapeten bereits Schimmel gebildet hat. Wer also Staubläuse entdeckt, sollte das als Warnzeichen verstehen – nicht wegen der Tiere selbst, sondern wegen der möglichen Folgen für die eigene Gesundheit. 

Wer Staubläuse entdeckt, sollte auf Schimmel achten – Sporen können die Atemwege reizen.
Wer Staubläuse entdeckt, sollte auf Schimmel achten – Sporen können die Atemwege reizen. (Symbolfoto) IMAGO

Mit diesem Hausmittel werden Sie Staubläuse schnell wieder los

Wer Staubläuse in seiner Wohnung entdeckt, sollte nicht nur die Feuchtigkeit bekämpfen – auch einfache Hausmittel helfen. Der Befall lässt sich mit Essig zuverlässig eindämmen. Das Mittel wirkt natürlich, desinfiziert und vertreibt die Insekten dauerhaft.

So gehen Sie vor:

  • Mischen Sie weißen Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 in einer Sprühflasche.
  • Reinigen Sie betroffene Stellen gründlich, bevor Sie die Lösung anwenden.
  • Sprühen Sie die Mischung auf feuchte Wände, Fensterrahmen und Ecken.
  • Lassen Sie sie einige Stunden einwirken und wischen Sie anschließend trocken.
  • Wiederholen Sie die Behandlung regelmäßig, um Neubefall zu verhindern.