Die USA haben am 22. Oktober erstmals unter Präsident Donald Trump Sanktionen gegen Russland verhängt. Betroffen sind die beiden größten Ölkonzerne des Landes, Rosneft und Lukoil. Ziel der Strafmaßnahmen ist es, die russische Regierung zu einem Waffenstillstand in der Ukraine zu bewegen. Laut Experten könnten die Sanktionen erhebliche Auswirkungen auf Russlands Ölsektor haben.
Sanktionen betreffen auch zahlreiche Tochterfirmen
Wie der „Kyiv Independent“ berichtet, frieren die Sanktionen alle US-Vermögenswerte der betroffenen Unternehmen ein und ermöglichen sekundäre Sanktionen gegen ausländische Institutionen, die mit den Firmen Geschäfte machen.
Dadurch betreffen die Sanktionen nicht nur die Muttergesellschaften, sondern auch zahlreiche Tochterunternehmen. „Das betrifft europäische und internationale Niederlassungen direkt und schränkt ihre Geschäftsmöglichkeiten massiv ein“, sagte ein Experte dem „Kyiv Independent“.
Großkunden planen Reduzierung ihrer Ölkäufe
Bereits jetzt zeigen sich globale Auswirkungen der Sanktionen. Indien, einer der größten Abnehmer russischen Öls, plant laut der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ bereits, seine Importe von Rosneft und Lukoil drastisch zu reduzieren.
Auch chinesische Staatsunternehmen haben den Kauf von russischem Öl aus Angst vor sekundären Sanktionen ausgesetzt. Ein Forscher vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche sagte dem „Kyiv Independent“, dass die Maßnahmen „ein Schock für Russland und seine Kunden“ seien, aber es dennoch wahrscheinlich sei, dass Moskau Wege finden werde, die Sanktionen zu umgehen.
Putin räumt mögliche „ernste Konsequenzen“ ein
Präsident Wladimir Putin räumte am 23. Oktober ein, dass die Sanktionen „ernste Konsequenzen“ haben könnten, zeigte sich jedoch optimistisch, dass sie keine erheblichen Auswirkungen auf Russlands Wirtschaft haben werden. Trump entgegnete darauf: „Ich bin froh, dass er das so sieht. Aber wir werden sehen, wie sich das in sechs Monaten entwickelt.“