In der von Russland besetzten Krim ist ein Öldepot erneut in Flammen aufgegangen. Das ATAN-Öldepot im Dorf Hvardiiske war bereits am 17. Oktober Ziel eines Angriffs durch ukrainische Spezialkräfte, der einen Großbrand auslöste. Laut dem Telegram-Kanal Crimean Wind hatte sich die Lage zunächst beruhigt, doch am Morgen des 21. Oktober entfachte das Feuer mit größerer Intensität erneut. „Die Rauchwolken waren kilometerweit sichtbar“, berichteten Anwohner laut "Kyiv Independent". Drei Löschfahrzeuge kämpften gegen die Flammen, doch die Situation verschärfte sich weiter.
In der Nacht zum 21. Oktober wurden laut "Kyiv Independent" zudem Drohnen über Hvardiiske gesichtet, begleitet von Geräuschen russischer Luftabwehrsysteme. Ob die erneuten Brände mit den Drohnenaktivitäten zusammenhängen, bleibt unklar. Die russische Verteidigungsbehörde meldete jedoch, dass insgesamt 55 Drohnen in verschiedenen Regionen Russlands sowie auf der Krim abgefangen wurden.

Russlands Ölindustrie in der Krise: Angriffe zeigen Wirkung
Die Angriffe auf russische Infrastruktur sind Teil einer gezielten Strategie der Ukraine, die militärischen Kapazitäten Moskaus zu schwächen. Neben dem Öldepot auf der Krim wurden auch mehrere wichtige Raffinerien in Russland selbst von Drohnen attackiert. Betroffen waren unter anderem die Anlagen von Surgutneftegaz, Kirishinefteorgsintez, Lukoil und die Samara-Gruppe von Rosneft. Diese Angriffe führten zu unvorhergesehenen Ausfällen und einem deutlichen Rückgang der Treibstoffproduktion.
Laut Daten von Branchenquellen und Berechnungen von "Reuters" sanken die seegestützten Ölproduktexporte Russlands im September um 17,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat – insgesamt wurden nur noch 7,58 Millionen Tonnen exportiert. Besonders betroffen waren die baltischen Häfen wie Primorsk und Ust-Luga, wo die Exporte um mehr als 15 Prozent zurückgingen. Auch die Häfen am Schwarzen Meer und Asowschen Meer verzeichneten einen Rückgang um über 23 Prozent.