Viele Baustellen auf wichtigen Strecken: Bahn-Reisende in Bayern brauchen bald „viel Geduld“

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Auf Bahn-Reisende kommt einiges zu. Mit viel Geld sollen Strecken und Bahnhöfe erneuert werden – dadurch kommt es aber zu zahlreichen Einschränkungen.

München – Die Deutsche Bahn pumpt deutlich mehr Geld in bayerische Gleise und Weichen als ursprünglich geplant. Für 2026 kündigt der Konzern massive Bauarbeiten an, die aber Reisende vor harte Geduldsprobe stellen werden.

Milliarden-Investition in Bayern – aber heftige Geduldsprobe für Bahn-Reisende

Insgesamt investiert die Bahn mehr als vier Milliarden Euro in den Neubau und Ausbau von Strecken sowie in Bahnhöfe in Bayern. Das bestätigte Philipp Nagl, Vorstandschef der DB Infrago, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ein Großteil dieser Summe entfällt auf zwei Generalsanierungen. Zusätzlich zu den ursprünglichen Plänen sollen nun noch einmal knapp 40 Kilometer Gleise und 20 Weichen erneuert werden.

Die Mehrausgaben belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen Euro. Diese zusätzlichen Investitionen werden durch das Sondervermögen der Bundesregierung für Infrastruktur und Klimaneutralität ermöglicht, wie Nagl erklärte.

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S-Bahn München und Allgäu-Netz besonders betroffen

Von den zusätzlichen Baustellen sind vor allem die Münchner S-Bahnlinien S2, S4 und S7 sowie das Allgäu-Netz betroffen. Was genau das wann für Fahrgäste auf den Routen bedeutet, will die Bahn rechtzeitig mitteilen. „Wir wissen, dass die vielen Baustellen im nächsten Jahr den Reisenden viel Geduld abnötigen werden und bitten um Verständnis“, sagte Nagl. „Gleichzeitig wollen wir dauerhafte Einschränkungen im Bahnbetrieb möglichst vermeiden.“

Über vier Milliarden Euro investiert die Bahn in bayerische Strecken. Aber: Fahrgäste müssen sich 2026 auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Über vier Milliarden Euro investiert die Bahn in bayerische Strecken. Aber: Fahrgäste müssen sich 2026 auf erhebliche Einschränkungen einstellen. © IMAGO / NurPhoto

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bewertete die Ankündigung als gute Nachricht. Die zusätzlichen Arbeiten seien aber „auch bitter nötig“, betonte der CSU-Politiker. „Die Bahn muss bei den Neubauprojekten vorankommen und dringend in die Instandhaltung und Sanierung der Infrastruktur investieren. Entscheidend wird sein, dass dabei nicht nur die Hochleistungskorridore im Fokus stehen.“

Ankündigung nach Berichten über Langsamfahrstellen-Problem

Die Investitions-Ankündigung kommt nur wenige Tage nach Medienberichten über eine interne Bahn-Schalte. In dieser sollen Bahn-Vertreter viele sogenannte Langsamfahrstellen auf den Strecken angekündigt haben. Solche Stellen werden eingerichtet, um die Sicherheit auf in die Jahre gekommenen Gleisen und Weichen zu gewährleisten, ohne Strecken komplett sperren zu müssen.

Züge müssen an diesen Stellen deutlich langsamer fahren als üblich. Den Berichten zufolge befürchteten Teilnehmer der Schalte deshalb Zugausfälle und verpasste Umstiege. Eine Bahn-Sprecherin wollte sich zur Frage nach einem Zusammenhang nicht äußern. „Die DB hat diese zusätzlichen Erneuerungsbedarfe ermittelt und mit dem Freistaat verabredet, die Bauarbeiten rasch anzugehen“, hieß es lediglich. (Quelle: dpa), (fhz)