Trotz Frust: Eintracht-Remis liefert drei positive Erkenntnisse

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Eintracht Frankfurt hat den Sieg beim SC Freiburg spät aus der Hand gegeben. Der Ärger war anschließend groß. Doch nicht alles ist schlecht.

Frankfurt – Die Gründe für das 2:2 (2:1) von Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg? Vor allem Kapitän Robin Koch und Torhüter Kaua Santos standen im Fokus. Ihre individuellen Fehler öffneten den Breisgauern die Türen. Die ansonsten diszipliniert agierenden Hessen bestraften sich einmal mehr selbst. Trotz späten Remis lieferte die Partie drei positive Erkenntnisse.

1.) Eine neue Alternative taucht aus der Versenkung auf

Es war ein Debüt für Aurele Amenda bei der Eintracht. Der Schweizer stand erstmals in der Bundesliga 90 Minuten auf dem Platz. Zuvor war ihm dies nur einmal in der Europa League gegen Rigas FS (1:0) vor ziemlich genau einem Jahr vergönnt gewesen. Der Schweizer hatte vor dem Spiel in Freiburg enormen Druck. Trainer Dino Toppmöller hätte ihn im Sommer ziehen lassen, er war plötzlich Verkaufskandidat.

Aurele Amenda hat erstmals Grund zur Freude
Aurele Amenda hat erstmals Grund zur Freude © IMAGO/HMB Media/Claus

Nun also der Kaltstart im Schwarzwald. Und was machte Amenda? Der lieferte, gewann acht seiner elf Zweikämpfe und beteiligte sich auch mutig am Spielaufbau. „Aurele hat überragend gespielt, er war einer unserer besten Spieler. Dabei war die ganze Vorbereitung nicht einfach für ihn. Aber er ist ein super Junge mit einer super Mentalität. Er hat gezeigt, wie groß sein Potenzial ist“, lobte Rasmus Kristensen seinen Nebenmann.

Frankfurt hat somit für die kommenden drei Wochen, in denen noch sechs Pflichtspiele auf dem Programm stehen, eine wichtige Alternative mehr. Amenda ist nach Kurzeinsätzen aus der Versenkung aufgetaucht. Es darf nur der Start für den Nationalspieler, der im Gesamtpaket über zehn Millionen Euro gekostet hat, sein.

2.) Burkardt schießt Tore wie am Fließband

Es hat zwei bis drei Wochen gedauert, doch inzwischen ist Jonathan Burkardt voll bei der Eintracht angekommen. Der 25-Jährige erzielte sieben Treffer in den vergangenen sechs Pflichtspielen, er bereitete dazu noch eins vor. Der Knoten ist bei ihm geplatzt. Burkardt übernimmt nicht nur mit einem Doppelpack auf, sondern auch neben dem Platz Verantwortung.

Er stellte sich nach dem Remis in Freiburg bei DAZN, drückte seinen Ärger aus und machte zugleich Mut: „Aber alles in allem ist es eher die Haltung von der Mannschaft. Wie verteidige ich? Läuft jeder zurück? Schmeißt sich jeder nochmal rein? Ich glaube, das ist das alles Entscheidende. Das war heute ein Schritt nach vorne in der Hinsicht.“ Burkardt zeigt, warum er bei Ex-Klub Mainz Kapitän war.

3.) Mentalität von Kristensen hilft dem Team

Wenn es um das Thema Haltung geht, ist Kristensen ganz weit vorne mit dabei. Der Däne hat auch diesmal wieder das Stadion gegen sich aufgebracht. Je lauter das Pfeifkonzert gegen ihn bei einem Einwurf wurde, desto mehr stachelte ihn genau das an. Der 28-Jährige ist als Leader nicht zu ersetzen. Er gibt seinen Nebenleuten Halt.

Kristensen hatte in Minute 51 Glück, als ihm Derry Scherhant auf das Knie gefallen war. Nach einer kurzen Behandlungspause ging es weiter. Toppmöller lobte später: „Über die Qualitäten von Rasmus braucht man gar nicht mehr zu sprechen. Er ist unser emotionaler Anführer, der in Zweikämpfen präsent ist und Ruhe bewahrt.“ Genau das alles braucht die Eintracht in dieser instabilen Phase.