Retter im Filmrausch – Bergwacht zeigt Eigenproduktion

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Dreharbeiten an der Finz: Unter der Regie von Georg Schwarzenberger (l.) wird eine Szene mit der Kamera eingefangen, bei der es plötzlich heftig zu regnen beginnt und einen gestellten Mountainbike-Unfall von Mime Sebastian Baumann noch dramatischer wirken lässt.           © Habersetzer

Mit einem Filmeabend möchte die Bergwacht-Bereitschaft Krün Geld für neue Rettungsgeräte sammeln. Bei der Veranstaltung am 22. November ist auch ein eigenes Werk zu sehen.

Krün – Sie kennen sich nicht nur im Gebirge aus, sie sind auch kreativ im Kopf: Wenn es in der Vergangenheit darum ging, Rettungsgeräte anzuschaffen und zu finanzieren, hat sich die Bergwacht-Bereitschaft Krün schon immer etwas Besonderes einfallen lassen.

Eine neue Einnahmequelle musste her – Bergwacht veranstaltet Filmeabend

Früher etwa galten die interessanten Diavorträge „Krün in den vier Jahreszeiten“ von Georg Schober senior jahrelang als wertvolle und sichere finanzielle Stütze. Viel Aufwand steckte auch in den Bergwachtbällen, zuletzt im Pariser und römischen Flair. Doch sie finden nicht mehr statt. Für die versiegte Einnahmequelle musste jetzt ein Ersatz her. Georg Schwarzenberger, stellvertretender Bereitschaftsleiter, hatte eine zündende Idee, von der er seine Kameraden überzeugte: einen Bergfilm- abend auszurichten. Am 22. November ist es so weit.

Gemeinsam ging es zur Sache. Viele Gedanken schwirrten den Rettern anfangs durch die Köpfe: Die Präsentation von Bergfilmen funktioniere doch auch am Tegernsee schon lange im großen Stil. Was dort machbar ist, müsse am Barmsee eine Nummer kleiner auch klappen. Zumal es im Kurhaus auch Bier vom Tegernseer Hofbräuhaus gebe. Bald reifte das Projekt. Die Idee nahm Formen an. Alle saßen in einem Boot – und hoben den Bergfilmabend in Krün aus der Taufe.

Das steckt hinter dem Namen des Projekts

Auf einen Namen einigte man sich bereits, er ist passend und kreativ zugleich: „F.E.L.S.“. Die einzelnen Buchstabens stehen für Fels, Eis, Landschaft und Schnee. Die Mitglieder haben für die Veranstaltung selbst einen Film über ihre Arbeit im Sommer produziert. Der zehnminütige Streifen ermöglicht den Zuschauern in erster Linie einen Blick hinter die Kulissen. Er thematisiert Berg- und Mountainbike-Unfälle im Dienstgebiet sowie die Ausbildung.

Schwarzenberger nahm zudem Kontakt zu Michl Düchs, Redakteur der beliebten Bergsteigersendung „Bergauf, Bergab“ des Bayerischen Rundfunks auf. Diese gibt es heuer seit 50 Jahren und feiert Jubiläum. Düchs wird ins Filmarchiv gehen und zwei Beiträge über jeweils 20 Minuten erstellen. Sie sollen die Entwicklung des Bergsteigens und der Bergfilmerei zeigen. Mit von der Partie ist einer der international gefragtesten Kletterfotografen. Heinz Zak, der weltweit mit den besten Extremkletterern, wie Adam Ondra und den Huberbuam, in den steilsten Wänden unterwegs ist und deren Touren dokumentiert, weiß Spannendes von seinen Abenteuern aus den Alpen zu präsentieren und zu berichten.

Auch Musik darf nicht fehlen

Im Anschluss sorgt „OWCT“, eine Isartaler Folk- und Country-Band im Vortragsraum für Live-Musik. Freilich darf der Barbetrieb mit Verpflegung nicht fehlen, kündigte der Vize-Bereitschaftsleiter an. Sein Team hat ein Programm gebastelt, mit dem es vielen den Mund wässrig machen möchte. (Leonhard Habersetzer)