Erste Zahlen verraten: Neue Tonnen steigern die Menge an erfasstem Bio-Abfall

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Gerade Kartoffelschalen gelten als hochenergetisch. © Peter Steffen

Zwischenbilanz für die Biotonne: Tatsächlich landet mehr Material als früher in der Vergärung.

Fürstenfeldbruck - Nach dem Start der Biotonne im Landkreis Fürstenfeldbruck sind die Behälter mittlerweile flächendeckend ausgeliefert. Mit Stand Ende 2025 wurden 38 622 Biotonnen im Landkreis ausgeliefert. Das geht aus dem Halbjahresbericht des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises (AWB) hervor.

Hoffnung damit erfüllt

Erstmals nennt der AWB in diesem Zusammenhang auch, wie viel Biomüll mehr gesammelt wurde als vor der Einführung der Biotonne. Nach einer Hochrechnung steige die erfasste Menge um etwa 22 Prozent, wobei man von weiteren Steigerungen ausgehe, heißt es. Diese Zahl ist relevant, da sich mit der Einführung der Tonne genau diese Hoffnung verband: Weniger Biomüll landet im Restmüll, mehr Biomüll steht der energetischen Verwertung zur Verfügung. Vor Einführung der Biotonnen wurden im Jahr rund 6000 Gewichtstonnen Biomüll erfasst.

Eigene Vergärungsanlage?

In diesem Zusammenhang wird gerade der Bau einer eigenen Biogas-Vergärungsanlage geprüft. Es hat sich eine Arbeitsgemeinschaft aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau und Starnberg gegründet, da die erfassten Mengen aus jedem einzelnen Landkreis zu gering für eine eigene Anlage wären. Die Gemeinde Maisach bietet ein Grundstück zum Bau der Vergärung an. Eine erste Studie hat ergeben, dass die Errichtung einer solchen Anlage in Maisach möglich wäre. Sie würde zwischen 45 000 und 65 000 Tonnen Biomüll im Jahr vergären. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, die die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage prüfen soll. Derzeit wird der Biomüll aus Bruck in den Landkreis Kelheim zur Vergärung gebracht.

Die richtige Entsorgung von Biomüll ist entscheidend für eine effiziente Abfallwirtschaft. In die Biotonne gehören laut Angaben der Abfallwirtschaft Obst- und Gemüseabfälle, einschließlich Zitrusfrüchte, sowie Salatabfälle. Auch Nussschalen, Eierschalen, Kaffeesatz samt Kaffeefilter, Teefilter und Teebeutel sind hier richtig aufgehoben. Brot- und Backwarenreste, gekochte feste Essensreste, Fleisch-, Knochen- und Fischreste sowie verdorbene Lebensmittel sollten ebenfalls in die Biotonne gegeben werden. Darüber hinaus können Schnittblumen, Topfpflanzen, Fallobst und Kleinmengen von Grasschnitt und Laub über die Biotonne entsorgt werden.