Dauerstress für Bergwacht in Bayern – Dramatische Rettungseinsätze innerhalb weniger Tage

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Die Bergwacht in Bayern musste in wenigen Tagen gleich mehrere Personen retten. In einem Fall konnte der Hubschrauber nicht am Einsatzort landen.

Berchtesgadener Land– Die ehrenamtlichen Helfer der Bergwachten Teisendorf-Anger und Bad Reichenhall in Bayern hatten in den vergangenen Tagen alle Hände voll zu tun. Gleich drei Notfälle am Högl, am Höglwörther See und am Teisenberg forderten die Retter heraus, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) aus dem Berchtesgadener Land.

Rettungshubschrauber Christoph 14 in den Alpen im Einsatz.
Der Rettungshubschrauber Christoph 14 rückte bei einem Einsatz auch aus, konnte aber nicht vor Ort landen. (Symbolbild) © IMAGO/Jan Eifert

Rettungseinsätze der Bergwacht in Bayern – Seniorin stürzt am Höglwörther See

Den ersten Einsatz gab es bereits am vergangenen Mittwoch, 15. Oktober, gegen 14.30 Uhr. Eine 75-jährige Münchnerin war am beliebten Rundweg um den Höglwörther See Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern gestürzt und hatte sich dabei das Bein verletzt. Die verletzte Frau blieb hilflos am Boden liegen.

Die Angerer Bergwacht rückte sofort mit ihrem Rettungsfahrzeug an. Mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) brachten die Helfer den Notfallsanitäter des Teisendorfer Rettungswagens zur Patientin. Nach der Erstversorgung wurde die 75-Jährige in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert, heißt es in der BRK-Mitteilung. Die Retter mussten bei einem weiteren Einsatz auch eine Frau versorgen, die 15 Meter in die Tiefe gestürzt war.

E-Bike-Sturz am Teisenberg: Rettungshubschrauber kann Einsatzstelle nicht erreichen

Vier Tage zuvor, am 11. Oktober, ereignete sich gegen 14.20 Uhr ein weiterer schwerer Unfall. Zwei Urlauber aus Rheinland-Pfalz im Alter von 69 und 71 Jahren stürzten am Samstag bei der Abfahrt von der Stoißer Alm am Teisenberg mit ihren E-Bikes. Der Sturz ereignete sich rund 200 Meter oberhalb des Ottobründls. Beide Senioren waren bereits internistisch vorerkrankt, was die Situation zusätzlich verschärfte. Die Angerer Bergwacht rückte mit ihrem Rettungsfahrzeug und einem Notarzt an, schreibt die Bergwacht weiter.

Nach der Erstversorgung brachten die Retter die beiden verletzten Urlauber zur Bergrettungswache. Dort übernahm die Rettungswagen-Besatzung des Teisendorfer Roten Kreuzes und lieferte das Paar in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Der Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ war ebenfalls alarmiert worden. Aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse im Bergwald konnte die Crew die Einsatzstelle jedoch weder finden noch erreichen, heißt es. Nach einem Sturz konnten die Helfer einem anderen gestürzten Radler leider nicht mehr das Leben retten.

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Nächtliche Suchaktion am Högl – 23 Einsatzkräfte über eine Stunde im Einsatz

Den dritten Einsatz gab es bereits am Freitagabend, 10. Oktober, gegen 20 Uhr. Auf dem Bereitschaftshandy der Bergwacht Teisendorf-Anger ging ein Anruf von der Neubichler Alm am Högl ein. Ein 26-jähriger Berchtesgadener hatte sich in der Dunkelheit beim Abstieg nach Piding verlaufen. Der junge Mann war zuvor Gast auf der Alm gewesen und hatte später den Weg verloren. Die Bergwacht war gerade bei einer Übung im Gebiet der Steiner Alm am Hochstaufen und fuhr direkt weiter zum Högl. Dort machten sich die Helfer auf die Suche nach dem Vermissten. Am Tag der Deutschen Einheit musste die Bergwacht innerhalb weniger Stunden zu gleich vier Notfällen ausrücken.

Bald konnten die Retter Rufkontakt zu dem Mann herstellen. Er irrte unweit des Wegs zwischen Neubichler Alm und Johannishögl im Gelände umher. Sein Handyakku war bereits fast leer, was die Situation zusätzlich erschwerte. Insgesamt waren 23 Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger knapp über eine Stunde lang im Einsatz, berichtet das Bayerische Rote Kreuz. Der 26-Jährige konnte schließlich unverletzt in Sicherheit gebracht werden. (Quelle: BRK)