Große Supermarkt-Kette will sich in Deutschland von 50 Filialen trennen

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Der Sanierungskurs bei einer großen Supermarkt-Kette schreitet voran: Diese will sich wohl von rund 50 Filialen trennen.

Fulda - Im Einzelhandel ist dieser Tage wieder einiges in Bewegung: Unlängst wurde bekannt, dass ein großer Discounter in Deutschland mehrere Dutzend Filialen schließen wird. Zu einem noch größeren Kahlschlag kommt es bei einem traditionsreichen Unternehmen für Handwerksbedarf und Einrichtungsartikel. Jetzt gibt es neue Nachrichten aus der Lebensmittelbranche – sie betreffen die Supermarkt-Kette Tegut.

Das Archivfoto aus dem Jahr 2020 zeigt eine Tegut-Filiale in Mainz
Das Archivfoto aus dem Jahr 2020 zeigt eine Tegut-Filiale in Mainz. © Stefan F. Sämmer via www.imago-images.de

Das Unternehmen mit Sitz in Fulda (Hessen) wird sich von Dutzenden Filialen trennen. Zunächst war von 35 Märkten die Rede, jetzt berichtet aber die Lebensmittel Zeitung, dass rund 50 der etwa 300 Standorte zur Übernahme angeboten werden sollen. Dabei handelt es sich nicht nur um Tegut-Geschäfte in Süddeutschland, sondern auch im bisherigen Kerngebiet rund um die Rhein-Main-Region.

Supermarkt-Kette Tegut will wohl 50 Filialen loswerden – welche, das bleibt unklar

Tegut gehört seit 2013 zur Schweizer Genossenschaft Migros Zürich, schreibt aber tiefrote Zahlen und befindet sich auf Sanierungskurs. Migros-Leiter Patrik Pörtig hatte Ende 2024 via NZZ deutlich Alarm geschlagen. „Tegut hat jetzt noch eine letzte Chance. Es muss 2025 eine signifikante Verbesserung geben, und bis Ende 2026 muss die Firma schwarze Zahlen liefern. Wenn wir das erreichen, hat das Unternehmen in der Migros eine Zukunft – sonst nicht. Das sind klare Vorgaben, und das wissen auch die Mitarbeitenden.“ Erste Filialen haben schon dichtgemacht.

Zu den jetzt kolportierten Tegut-Plänen hält sich Migros im Detail bedeckt – auch auf die Frage hin, welche Filialen betroffen seien. Gabriela Ursprung, Leiterin Public Relations & Communications, Kulturprozent und Sponsoring bei Migros, erklärt gegenüber osthessen-news.de: „Wie alle anderen Marktteilnehmer auch, überprüft Tegut regelmäßig das Filialportfolio und passt dieses im Einzelfall auf veränderte Rahmenbedingungen an.“

Man sei aber „wieder auf Erfolgskurs“, lässt Ursprung wissen. „Die Sanierung zeigt große Wirkung und wird unverändert intensiv vorangetrieben. Wir haben die Kosten stark reduziert. Wir sind jetzt effizienter und agiler aufgestellt und haben damit in die Zukunft des Unternehmens investiert.“ Ein Kaufhaus-Kunde wurde beim Anblick der Käsetheke richtig sauer. (Quellen: Lebensmittel Zeitung, NZZ, migros.ch, osthessen-news.de, t-online.de) (lin)