Im Gartenberger Quartierstreff erklärt der Präventionsexperte, warum nicht nur Senioren Opfer von Betrug am Telefon und im Internet werden.
Geretsried – Der Sohn hat einen schweren Unfall gebaut, durch eine hohe Kaution kann er frei kommen. Die Tochter ist todkrank und benötigt ein sündteures Medikament. Wer so etwas am Telefon hört, ist oft verzweifelt. Dennoch sollte man stutzig werden. Meist handelt es sich dabei um die Masche Krimineller.
Trickbetrug kann jeden treffen. Vor kurzem klärte Kriminalhauptkommissar Simon Bräutigam im Quartierstreff am Johannisplatz im Ortsteil Gartenberg über die Maschen der Trickbetrüger auf. Der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit (TVJA) berichtet in einer Pressemitteilung über den kurzweiligen und informativem Vortrag.
Bräutigam, Kriminalpolizeilicher Fachberater im Bereich Prävention, ging in seinem Vortrag auf mögliche Gefahren durch Betrüger unterwegs, an der Haustür, am Telefon und im Internet ein und erläuterte, wie man sich schützen kann.
Auch auf die Frage, warum immer wieder Menschen auf solche Maschen reinfallen, selbst wenn sie davon eigentlich wissen, hatte er eine Antwort. Die allermeisten Fälle, erklärte er, ereigneten sich zu Hause und im Urlaub, wo man üblicherweise nicht in Alarmbereitschaft sei. Das Thema betreffe nicht nur ältere Menschen, wie er am Beispiel Geldanlagen im Internet aufzeigte. Auf aufdringliche Telefonanrufe und gefälschte Webseiten können auch jüngere Menschen reinfallen.
Besonders wichtig war ihm zu betonen: „Sei nachsichtig mit dem Opfer. Vor allem dann, wenn du es selbst bist.“ Betroffene schämen sich häufig, oder es findet gar eine Schuldübertragung vom Opfer zum Täter statt, wenn es heißt: „Selber schuld, wenn du …“.
Für die rund 14 Besucherinnen und Besucher lag Infomaterial zum Mitnehmen bereit. Zudem wie Bräutigam darauf hin, dass jede Person Anspruch auf kostenlose Beratung zum Thema Einbruchschutz im eigenen Haushalt hat.
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Der Vortrag war eine Kooperationsveranstaltung des TVJA mit dem Ehrenamtsbüro des Landkreises und stand im Kontext des Jahresmottos des Trägervereins „Gemeinsam für ein respektvolles Miteinander, digital und analog!“.
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