Ungewöhnliche Immobilienanzeige: Neuer Besitzer für früheren Nasa-Campus gesucht

In North Carolina wird derzeit eine außergewöhnliche Immobilie angeboten. Wie die "New York Post" berichtet, ist es Interessierten dort aktuell möglich, einen verlassenen Nasa-Campus zu erwerben - für 25,6 Millionen Euo. Ein Schnäppchen, bedenkt man, dass die 213 Millionen Euro für den Bau heute inflationsbereinigt etwa 2,3 Milliarden Euro entsprechen würden.

1963 errichtet, als sich die USA mit der Sowjetunion um die Vorherrschaft im Weltraum konkurrierten, wird das 192 Hektar (1.920.000 Quardratmeter) große Gelände nun verkauft. Es umfasst mehr als 30 Gebäude - darunter ein Willkommenszentrum, eine Bibliothek, Ausstellungen, eine nachgerüstete Cafeteria für 200 Personen und Schlafsäle für das Personal.

Nasa-Basis zu kaufen: Historisch bedeutender Standort

Das Pisgah Astronomical Research Institute (PARI), wie der Campus offiziell heißt, war in seinen über 60 Jahren bedeutender Bestandteil der jüngeren amerikanischen Geschichte. Laut der zuständigen Immobilienfirma NAI Piemont Triad war die Nasa-Basis beispielsweise an den ersten Bildern der Erde aus dem Kosmos beteiligt.

Während des Kalten Krieges wurde der Standort in North Carolina von der National Security Agency (NSA) als wichtiger Knotenpunkt für die Satellitenkommunikation genutzt. Die Ausstattung des Anwesens zeugt von seiner Geschichte: 25 optische Teleskope, ein Planetarium, Datenzentren, Labore und Radioanlagen zählen zur wissenschaftlichen und technologischen Ausstattung. 

Zukunft ungewiss: Zwischen Forschung und Kommerz

"Als Radioteleskop-Einrichtung ist der PARI-Campus einer der wichtigsten Standorte an der Ostküste, weil er in einem Tal liegt, das vollständig umgeben und etwas von der Funkkommunikation abgeschirmt ist", zitiert die amerikanische Tageszeitung "Citizen Times" Enrique Gomez, Professor für Physik und Astronomie an der Western Carolina University.

Der künftige Umgang mit der Anlage ist unklar. Laut "New York Post" steht der Campus aktuell nicht leer, sondern befindet sich im Besitz einer gemeinnützigen Organisation, die es für Bildungszwecke im Mint-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), Forschung und private Veranstaltungen nutzt.

Es wäre "ein Verlust" für die regionale Wissenschaftsgemeinschaft, sollte die Nasa-Basis in private Hände fallen und stillgelegt werden, so Gomez. Sollte sich kein wissenschaftlicher Träger finden, droht dem Standort allerdings der Umbau zu einem privaten Technologie- oder Eventzentrum.